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De Adventskranz( Mundart)

Wie’s üblisch hott sisch aach de Franz
gebassdelt schee sein Adventskranz
aus duffdisch griene Tannezweische,
die um den Strohkreis er deet streische.
Druff kaame Schleifscher, Kerrze,vier,
unn ferdisch war die Zimmer-Zier.

Unn jeden Sonndaach im Advent
neu für de Franz e Kerrzje brennt.
Aach knisderts, knusperts im Kamin,
wo feuerrot dess Holz am Glühn.
Franz hockt dann uff de Couch, trinkt Woi,
sei Katz deneeber, schnurrt debei.

Wie schee des Kerrzelicht heut brennt!
De Franz merkt’s nitt, is eigepennt,
liescht uff de Couch, lang ausgestreckt.
De Schlof kam schnell; nitt zugedeckt,
schnarscht’s Fränzje do in Morpheus Arme,
seescht Wälder ab zum Gott erbarme.

Doch friert er nitt an Brust unn Arm;
drei Kerrzeflamme strahle warm,
verströme hier ihr lauschisch Licht.
De Kranz steht uffem Disch, ganz discht,
wo jetzt zwei gut besockte Füße
sich nähern, um se zu begrüße.

Schon schubsterr mittem Fuß, wie dumm,
dess dritte Kerzje a unn um.
Dess Wachs, dess fließt, die Katz,die rennt.
Sie sieht de Kranz, der aach schon brennt,
rieft laut de Franz,ganz furchtbar maunzt;
jedoch der Kerl, der pennt nur, raunzt.

Do, endlisch, als asch heiß bedrängt
sein linge Sogge Feuer fängt,
aach tobt unn schreit sei Katzevieh
werrderr doch wach, verdutzt wie nie.
Fluggs springder uff, bemergd dess Feuer,
die Flamme lodern ungeheuer.

Zum Glick finderr die Brandschschutzdeck‘
unn Feuerlöscher in de Eck,
unn kann dann doch den Brand noch hemme,
dess Feuer schließlich ganz eidämme.
Sei Katz sitzt derweil do vor’m Fenster
und scheut de Restrauch wie Gespenster.

Verrußt dess Zimmer, schwazz de Disch;
wass noch vor korzem grie unn frisch,
dess müffelt fies, verkohlt,verbrannt.
De Franz, jetzt widder bei Verstand,
räumt uff unn schmeißt den Asche-Dreck
schnell uff de Müll, do isser weg.

Dann streichelt er sei Katz.Noch blass
vom Schreck gezeischend, waaser, dass
sie ihn, den Leichtsinn fast geplättet,
durch ihre Wachsamkeit geretttet.
„ Ja“, säscht er sich, „ so manches Tier
iss doch oft schlauer als wie wir.“

© Ingrid Herta Drewing,2015

Auf dem Weihnachtsmarkt

Im Regengrau scheint zu versinken
Adventszeit-Stimmung; doch noch Licht
in hellen Lilienblüten spricht
und Sterne festlich leuchtend blinken.

Komm, lass uns einen Glühwein trinken!
Der wärmt uns recht von innen auf.
Verschieben wir nun Arbeit, Kauf,
um uns pausierend auszuklinken!

Es wird uns jetzt der Stress nicht linken,
und froh stimmt uns der kleine Plausch.
Hier mag uns fern von Kaufes Rausch
ein Hauch Gemütlichkeit wohl winken!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Zuversicht

Mag wieder auch ein Tag verstreichen
für manchen, dem die Hoffnung rar,
weil Lebens-Ängste kaum noch weichen,
Erlebtes all zu schmerzvoll war.

Da hilft kaum fremder Trost der Worte.
Es sei denn, endlich bricht das Licht
in seine Welt der trüben Orte
und schenkt ihm klar die Zuversicht.

Erneut wird er sich aufrecht richten
und seinen Weg auf Erden gehen,
muss nicht auf’s kleine Glück verzichten,
darf alle Himmel offen sehen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Nachthimmel

Sternenlose Nacht,
doch weiße Wolken treiben
dort vor dunklem Blau.
Und ihr himmlisches Leuchten
schenkt der verborgene Mond.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Novemberabend

Die Nebel tanzen und schweben,
diffus der Laterne Schein;
die grauen Schleier, sie weben
im Abenddunkel das Leben
kühl in die Feuchte ein.

Konturlos wirken Gestalten,
sie sehen gespenstig aus.
Im Warmen sich aufzuhalten,
anstatt zu spazieren im Kalten,
eilt man zielstrebig nach Haus.

Beschaulich den Tag nun beenden,
ein Buch zu lesen, Musik
zu hören und auszublenden
des Alltags sorgendes Senden,
vergessen kurz Elend und Krieg.

© Ingrid Herta Drewing, 2014

Prominent

Es genossen in Zoogehegen
die Affen besonderes Pflegen.
Man gab ihnen Kleider
vom Haut-Couture-Schneider.
Nun sind sie im Fernsehn zugegen.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Zu spät

Eine alte Dame aus Hagen
wollt‘ die Fahrt per Bundesbahn wagen.
Die Bahn kam zu spät;
da war’s obsolet.
Ein Trauerzug tat sie beklagen.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Frühlingsgruß

Ein Blumenmeer grüßt in den Wiesen,
in zarten Farben leuchtend sprießen
Schneeglöckchen,Krokus und Narzissen.
Der Scilla-Sterne blaue Kissen
entbieten ihren Frühlingsgruß.

Auch Störche sind hier schon zurück
und bauen flugs im Liebesglück
beharrlich an den Nestern.
Dort, wo noch Nebel gestern,
strahlt heute hell der Sonne Blick.

Der blaue Tag, das Sonnenlicht
uns gleißend nun von Leben spricht.
Der frühen Vögel Singen
lässt klar den Morgen klingen,
und Lenz schreibt blühend sein Gedicht.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Winternebel

Kühl sind die Tage, und die Nebel halten
die Stadt gefangen und den Atem an.
Ich möcht’ den Vorhang weit aufreißen, walten
dass endlich Sonne man erblicken kann.

Zwar können wir die Räume schön erhellen,
wir schaffen künstlich unser eignes Licht,
jedoch der Sonne warme Strahlenquelle
ersetzt uns dieses Scheinen dennoch nicht.

Wer sehnt sich nicht nach blauem Himmel, Weite,
nach Wärme und der hellen Sonnenglut?
Denn fern von Smog frei atmen, das bereitet
uns Wohlgefühl, tut Körper, Seele gut.

Auch ich ersehne Wetterbesserung,
damit das Sonnenlicht mich bringt in Schwung.

© Ingrid Herta Drewing

Am Grab

Nun, da die goldnen Klänge schweigen
und nebelgrau der Tag erbleicht,
will ich dir meine Liebe zeigen,
wie mich die deine stets erreicht.

Mit dieser Rose, knospenoffen,
die sanft hier blüht auf deinem Grab,
verbinde ich ein sel’ges Hoffen,
dass ich dereinst dich wieder hab.

Denn alles, was uns einend fand,
weit über Glück und Körper Schein,
der Geist, der liebend uns verband,
war mehr als unser beider Sein.

© Ingrid Herta Drewing