Archive for Dezember 2009

 
 

Weihnachtstraum

Erstaunt und erleichtert lesen,

es sei befriedet die Welt,

von Hass und Habsucht genesen,

das Licht ins Fenster gestellt.


Beglückt und freudig sehen,

wie Menschen geschwisterlich sind,

gemeinsam durchs Leben gehen,

verbunden wie Mutter und Kind.


Erwacht, dann traurig finden,

dies alles war nur ein Traum,

den man dir wie einem Kinde

gelegt untern Weihnachtsbaum.

Ingrid Herta Drewing

Spielendes Kind an der Krippe

dsci00075Weihnachten ist schön,

weil alle da sind,

Vater und Mutter.Das himmlische Kind

liegt in der Krippe.Ich kann es seh’n.

Da ist auch Futter für Esel und Rind.


Mein Babybruder, der hat ein Bettchen,

über ihm schweben Engel an Kettchen.

Unser Kindchen hat’s warm.

Das Christkind ist arm.


Christkindl, du musst nimmer länger dort liegen,

ich werd’ dich ganz lieb im Puppenbett wiegen.

Maria und Josef erlauben ’s bestimmt,

sind froh, wenn dich wer aus dem Stall heraus nimmt.


Du sollst nimmer frier’n in der dunklen Ecke,

ich kuschel dich ein, ganz weich in die Decke.

Du Jesulein mein !

Kannst dich jetzt freun!

Ingrid Herta Drewing

Die Hirten

dsci0017Ein goldner Strahl durchbricht die Nacht.

Die Hirten, die am Feuer ruh’n,

erschrecken, als ein Engel nun

in hellem Licht zu ihnen spricht.


„Fürchtet euch nicht und habet Acht!

Ich komme, um euch kund zu tun

die große Freud’. Der Heiland nun

für euch als Kind geboren ist,

geht hin und suchet Jesus Christ!“


Die Hirten, ohne großes Fragen,

die nehmen froh dies Wunder an,

sie geh’n zur Krippe, ohne Zagen,

und finden dort Frau, Kind und Mann.


Und dieses Kind, das sie dort sehen,

ist Gottes Sohn, so hold und mild.

Sie sind von Glauben, Lieb erfüllt;

andächtig betend sie hier stehen.


Der Engel Chor, der jubelnd da,

singt lieblich sein Halleluja.

Gepriesen sei die Weihenacht

und Gott, der Frieden uns gebracht!

Ingrid Herta Drewing


Der erste Schnee

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Juchhe, juchhe, der erste Schnee!

Kommt, lasst uns einen Schneemann bauen!

Im Garten soll er stehen, schauen,

wie schnell wir schlittern auf dem See.


Zuerst der Bauch, gerollt die Kugeln

aus Schnee, die Brust und dann der Kopf!

Komm, Peter, lass jetzt ’mal das Googeln

und hol’ als Hut den alten Topf!


Die Möhre wird ’ne schöne Nase,

Kastanien werden Augenglut,

gesammelt zwar für Reh und Hase,

als Knöpfe sind sie auch recht gut.


Zum Schluss noch einen Tannenzweig,

das wird ein Weihnachtsbäumchen sein,

dass er sich richtig festlich zeig’,

in seinen Arm passt es hinein.

Ingrid Herta Drewing

Warten auf Sankt Nikolaus

winso2

Nordostwind wirbelt Schnee heran,
er fällt in dicken Flocken.
Das Kind am Fenster schaut es  an
und am Kamin die Socken.

Es wartet auf Sankt Nikolaus
schon viele lange Stunden,
dass bald er komm‘ zu ihm ins Haus,
wenn er den Weg gefunden.

Doch alles liegt hier tief verschneit :
das Haus, die Wiesen , Felder.
Bevor der Weg zum Dorf wird breit,
führt er durch dunkle Wälder.

„Vielleicht ist heut sein Rentierschlitten,
dort vor dem Wald am steilen Hang,

im Schnee vom Wege abgeglitten
und hängt dort fest?“, so fragt es bang.

„Möcht‘ nachschaun gern!“Doch Vater spricht:
„Sankt Nikolaus verirrt sich nicht.
Er findet immer zu den Kindern,
ganz gleich, ob’s friert und stürmt im Winter.“

Dann endlich geht zu Bett das Kind,
schläft ein, gar müd vom Warten.
Da klingt es drauß‘ im Garten
wie Silberglöckchen hell im Wind.

Und wirklich durch des Schneesturms Mitten
kommt flugs Sankt Niklas mit dem Schlitten.
Auch seine treue Rentierschar
zieht ihn dahin so wunderbar.

Am Morgen, als das Kind erwacht,
sieht’s, dass Sankt Niklas es bedacht.
Und nicht nur prall gefüllte Socken
ihm Jubelrufe nun entlocken,
da sitzt auch noch ein Puppenkind,
sagt : „Mama, halt mich lieb geschwind!“

Ingrid Herta Drewing

Advent

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Schneeflocken rieseln hernieder,
hüllen in Schleier die Stadt ,
die sich festlich wieder
in Lichter gekleidet hat.

Rostrot ragt dort zum Himmel
am Markt die Kirche empor ,
und jenseits des Marktes Getümmel
singt „Jauchzet, frohlocket …!“der Chor.

Freudig verkünden die Klänge,
an Glühweinbuden vorbei
,
den Menschen im Gedränge ,
dass Weihnachten ,Friede sei.

Und sieh! Sie haben’s vernommen ,
zum weit geöffneten Tor
der Kirche sind sie gekommen,
steigen die Stufen empor.

Verzaubert vom Weihnachtsklang
stehen sie andächtig ,still
und lauschen dem hellen Gesang ,
der alle beglücken will.

Ingrid Herta Drewing

Weihnachtszeit

dsci0008`s ist Weihnachtszeit, ein Strahlen fällt

vom Himmel leuchtend auf die Welt,

und lässt die dunklen Schatten

der Kälte nun ermatten.

Das Leben lacht erhellt.


`s ist Weihnachtszeit, und Sterne glänzen.

Im Tannengrün der Hoffnungskränze

vier Kerzen weisen auf Advent.

Das zweite Licht schon strahlend brennt

in warmen Flammentänzen.


`s ist Weihnachtszeit, und Lieder klingen.

Mit hellen Augen Kinder singen,

beglückt in dieser Freudenzeit.

Öffnet auch ihr die Herzen weit,

lasst euch von Lieb durchdringen!


Parodie:

`s ist Weihnachtszeit, die Kassen klingen.

Mag’s auch der Wirtschaft recht viel bringen.

Sie braucht`s in dieser Krisenzeit,

hofft sehr, die Käufer sind bereit,

das Geld herbeizubringen.

Ingrid Herta Drewing

Indianerschlaf

Einschlafen soll er, mag noch nicht,

möcht’ bei den andern bleiben.

Sein Bruder, dieses Bleichgesicht,

darf länger noch aufbleiben.


Und da soll Häuptling große Zeder

ins Bett schon, in die weichen Federn?

Er schleicht sich aus dem Wigwam raus

und kundschaftet nun alles aus.


Aha! Erwischt! Sie sehen fern.

Den Film, den sieht er auch recht gern.

Hier hinterm Sessel, gut versteckt,

wird er ganz sicher nicht entdeckt.


„Ach, dies Programm ist gar zu öde!

Ich schalt’ es aus, sonst noch verblödet

der Späher hinter meinem Sessel.

Ich werd’ ihn fangen und gleich fesseln.“


Der Vater schnappt den Häuptling sich,

trägt ihn ins Bett und schimpft doch nicht.

Liest vor von Bären und Schoschonen,

Indianern, die in Wäldern wohnen.

Und langsam holt der Schlaf sie ein,

den Vater und sein Söhnelein.

Ingrid Herta Drewing

Winterkatze

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Die weiße Winterkatze

schlich heimlich in der Nacht

zu uns auf weichen Pfoten;

und mit ihr, unbeachtet,

nahten auch ihre Boten.


Sie brachten sammetweich

Schneeflockensterne

aus ihrem kühlen Reich

in Nordens Ferne.


Hoch oben auf dem Dache

ruht sie gemächlich auch.

Wenn Feuer ich entfache,

hascht sie am Schornstein Rauch.


Der dort gekräuselt, grau,

leicht in die Lüfte steigt,

bis er im klaren Blau

sich zart auflösend neigt.

Ingrid Herta Drewing

Sankt Nikolaus

Mit seinem Schlitten kommt daher,

Sankt Nikolaus beladen schwer,

trägt mühsam schleppend, huckepack

herein nun einen großen Sack.


Und Nico, Sven und auch Klein-Tine,

sie stehen da mit ernster Miene.

Sie sollen singen. Sein Gedicht

soll Sven aufsagen; er kann’s nicht.


Er ist noch so sehr aufgeregt,

sah, in dem Sack hat’s sich bewegt.

Ob darin steckt ein böses Kind?

Doch Niklas lacht, zeigt ’s ihm geschwind.


In diesem Sack sind gute Gaben,

und Sven braucht keine Angst zu haben.

Und auch nicht Nico und Klein-Tine,

sie singen hell „Christ ist erschienen“.

winso

Denn Nikolaus straft Kinder nicht.

Vor Güte strahlt sein lieb’ Gesicht.

Er kommt durch Schnee und kalte Nacht,

weil ihm das Schenken Freude macht.

Ingrid Herta Drewing