Archive for Juni 2021

 
 

Auf dem Balkon am Morgen

Wie schnell vergingen Frühlings Tage, Mai!
Den Winter zog es heuer spät nach Norden.
Doch Juni schaut jetzt sommerlich vorbei,
lässt am Balkon die Blumen überborden.

Wo unlängst Wolken waren, dicht und grau,
nun Mauersegler, die zurück, dort schweben
hoch in den Lüften, in des Himmels Blau
versprechen sie mir Sommers leichtes Leben.

Und Rosen blühen lieblich, schenken Duft
mir schon am Morgen, danken für ’s Begießen.
Ich höre, staune, atme frische Luft,
der Amsel Solo-Melodie lässt grüßen.

Ein sonnig junger Tag beginnt zu spielen,
und ich darf freudig mich lebendig fühlen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Kind sein

( zum internationalen Kindertag)

Kind sein heute, ist doch schwer.
Oft lässt man ihm kaum den Raum,
wo es spielend, ohne Wehr,
kann erleben seinen Traum.
Wo es geht, Automobile
grenzen ein die kleine Welt,
Luft voll Feinstaub, Abgasschwüle;
sehr oft Husten es befällt.
In den Medien, aufgesetzt
zeigt man ihm ein Kinderbild,
das Erwachsne eingeschätzt,
irreal, falsch, trendy-wild.
Viele Eltern, Angst besessen,
was die Zukunft bringen mag,
sind dabei, fast zu vergessen,
was ein Kind braucht, wirklich mag.
Schon im Kleinkindalter hetzen
sie es, fest verplant die Stunden,
woll’n es an den Rechner setzen,
lassen es nicht ungebunden.
Spielend seine Welt entdecken,
Tiere, Wiesen, Wald und Feld,
sich im hohen Gras verstecken,
laufen, tollen, wie ’s gefällt.
Gebt dem Kind die Kindheit wieder,
mag es seine Wunder sehn.
Liebt es, singt mit ihm die Lieder,
zeigt ihm die Natur, die schön!
© Text : Ingrid Herta Drewing,
© Zeichnung: Ingmar Drewing,

Sommerwünsche

Wie sich im Sonnenschein die Rosen,
nun duftend, reich im Licht entfalten,
die Schmetterlinge, tändelnd zart,
auf lieblich’ federleichte Art
des Lebens Anmut lind gestalten,
so mag uns hier der Sommer kosen!

Gewitter, wilder Stürme Toben,
das sei uns fern, soll uns verschonen.
Wer will schon grellen Blitzes Licht,
wenn er zerstörend Bäume bricht,
und Regen peitscht die Wipfel, Kronen?
Den sanften Sommer will ich loben!

Warm soll er sein, die Schwüle meiden
und unter klarem Himmel wohnen;
auch Schäfchenwolken dürfen sein.
Und lädt sie uns zum Bade ein,
mag strahlend hell die Sonne thronen,
ohn’ Hitzeorgien, mild, bescheiden!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Rosen auf meinem Balkon