Nachts unterwegs

Das Fernlicht greift tief in die Nacht,

sucht sich der Straße Band.

Die Nebelgeister sind erwacht

und streifen über Land.


Sie springen rasend wild und kommen

in grauem Rauch schnell auf mich zu,

im Lichte schemenhaft verschwommen.

Ich hör sie leise flüstern :“Du


Menschlein klein, meide die Heide,

halte dich fern vom dunklen Moor.

Wir führen Lämmer auf die Weide,

gar viele sind’s, die man verlor!“


Mein Schaudern kommt mir seltsam vor,

muss an von Droste denken.

Ihr Knabe geistert hier im Moor

und stört mich schier beim Lenken.


Da endlich! Häuser sind in Sicht

und freundliche Laternen.

Hier stören Nebelgeister nicht;

Am Himmel funkeln Sterne.

Ingrid Drewing


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