Sag mir, Liebe

Ach, Liebe, warst uns einst doch so gewogen,

dein Feuer strahlte heller als das Licht,

als du uns fest in deinen Bann gezogen.


In diesem Traum vom Glück, das ewig währe,

der Liebenden Geborgenheit verspricht,

vergaßen wir das Grau des Ungefähren.


Wer glücklich ist, sieht nur der Rosen Blüte,

nicht diesen Schmerz, den ihre Dornen nähren,

vergisst, dass Herbst folgt auf des Sommers Güte.


Nun halten kühle Nebel sie gefangen,

die Wärme, die uns leuchtend rot erglühte;

und dennoch bleibt ein hoffendes Verlangen.


Ach, Liebe, sag, wohin bist du gegangen!

Ingrid Drewing


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