Novemberklage

Die Rose ist verblichen,
das süße Lied verklang.
Die Freude ist gewichen,
mein Herz klopft nun so bang.

So grau sind alle Tage,
der klare Himmel fehlt.
Der Sonne stumme Klage
im Nebelmeer verschwelt.

Ich sollt’ es ignorieren –
uns wärmt doch Feuer, Licht –
statt sanft mich einzufrieren
in Trübsal und Verzicht.

Wohl wissend um das Leben,
des Frühlings Wiederkehr,
wehrend den Nebelweben,
trotzend Novembers Mär’.

Dezember wird bald kommen
in weißem Sternenkleid;
der Weihnacht grünes Frommen
vertreibt dann alles Leid.

Ingid Herta Drewing


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