Am Meer

Es rauscht das Meer, die Brandung an den Buhnen
verwirbelt weiß sich in der Gischt und tanzt.
Dort, wo die Küste steil, verwischte Runen
im Felsgestein, von Wasser, Wind gestanzt.

Gefräßig nagte Brandung hohle Kehlen,
und in den Lüften flogen Möwen, schrien,
wie einstmals dort beim Schiffbruch arme Seelen,
von Sturm gepeitschter See an Land gespien.

Ein unablässig Spiel hier, die Gezeiten,
die, folgend dieses fernen Mondes Lauf,
im Kommen, Gehen weit in Wellen schreiten,
den Strand und seine Sande wühlen auf.

Wie alles hier der Zeit anheim gegeben
und dennoch auch erfüllt vom Wunder Leben.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing