Sommersonntag

Ein heller Sommersonnentag,
Geräusche nur gedämpft, verschwommen;
sie scheinen unwirklich, im Park
aus großer Ferne herzukommen.

Mild streichelt mich ein leichter Wind,
fährt zärtlich durch die Büsche, Bäume,
und auf der Wiese spielt ein Kind,
beglückt vertieft in seine Träume.

Ich sitz und schau, genieß’ die Stille,
die sanft im Hauch des Mittags singt.
Hier, wo auch mein bemühter Wille
entspannt im Licht des Sommers schwingt.

© Ingrid Herta Drewing

Beschaulich

Der Tag gefällt mir heut in seiner Ruhe;
ein Sonntag ist’s, jedoch der Himmel grau.
Es nieselt, und des Regens zart Getue
lockt mich gemächlich hier zu sanfter Schau.

Nach Hitzeschwere und Gewitterschwüle
begrüße ich die kurze Regenzeit,
gemütlich unterm Schirm,auf weichem Pfühle
genießend Stille und Beschaulichkeit.

Noch spüre ich des warmen Wetters Milde,
fühl mich in meiner leichten Kleidung wohl.
Der süße Duft im Sommerblüten-Bilde
ergänzt harmonisch mir mein Glücks-Idol.

Und ich erlebe andächtig Natur,
die auch bei Regen zeigt der Schönheit Spur.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Frühlings-Sonntagmorgen

Im Osten wird es hell;die Vögel singen.
Ein Frühlingstag erwacht mit klarem Blick;
und zart beginnt die Welt in Blau zu schwingen.
Von ferne leise Sonntagsglocken klingen,
und strahlend glänzt der Sonne golden Glück.

Da öffnen sanft die Blumen ihre Blüten,
verströmen ihren lieblich süßen Duft.
Schier unerschöpflich scheint die Wundertüte,
aus der Natur schöpft ihres Reichtums Güte,
ein Grünen,Blühen, warme, milde Luft.

Du nimmst die Welt jetzt wahr mit allen Sinnen.
Dies neue Werden, Wachsen dich berührt.
Dein Tag mag leichter nun im Licht beginnen;
du spürst und fühlst, das Leben wird gewinnen
und traust der Hoffnung, die dich lächelnd führt.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Aprilabend

Fahl sinkt die Sonne nun ins Wolkenbett.
Ein kühler Abend liegt in blassen Schatten.
Gedämpftes Zwitschern, Vögel im Duett,
will in der Ferne langsam auch ermatten.

Nachdem April dem Regen heut gefrönt
und auch der Stürme Spiel nicht ausgelassen,
hat er zur Abendzeit uns kurz versöhnt;
es klarte auf, und Sonne konnte fassen.

Der Wind hat sich gelegt, und Abendruhe
zieht ein ins Tal, das nun von Sonntag träumt.
Es packt April den Tag in seine Truhe;
das wilde Wetter hat er aufgeräumt.

Vielleicht, so hoffen wir, wird es bald mild,
ersehnen uns ein helles Frühlingsbild.

© Ingrid Herta Drewing

Spätsommersonntag

An einem Tag wie heute, hell und warm,
da möcht’ man sonnenwärts zum Himmel schweben.
Spätsommer nimmt uns zärtlich in den Arm
und schenkt uns einen Sonntag, reich an Leben.

Noch grünen Bäume, leuchten Beerenhecken,
und golden malt die Sonne hier den Tag.
Das Eichhörnchen mag sich nun nicht verstecken,
es sammelt Nüsse dort im nahen Hag.

Auch unser Lobgesang darf schön erklingen,
Licht leuchtet warm durch ’s bunte Fensterbild,
zeigt Gottes Sohn, sich auf zum Himmel schwingend.
Wir singen Benediktus…, andächtig und mild.

Und danken Gott für seine große Güte,
wir bitten, dass er unsre Welt behüte.

Ingrid Herta Drewing