Eurydices Antwort

Dein Lied, Orfeu, das in sanften Tönen
der Sonne Licht in meinen Morgen bringt,
erweckt die Freude, schenkt die wunderschönen,
erträumten Bilder, und die Seele singt.

Dem Vogel gleich erhebt sie ihre Schwingen,
erbebt und fliegt im Glück der Harmonie
in Sphären dieser Welt, die himmlisch klingen,
lebendig, eine Liebessinfonie.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing

Anmerkungen zum Gedicht:
In dem wundervollen Film ORFEU NEGRO von Marcel Camus
singt Orfeu auf einem Hügel über Rio de Janeiro
bei Sonnenaufgang ein wunderschönes Lied, das er sich ausgedacht hat, und gewinnt Eurydices Liebe.
In diesem Film, der zur Karnevalszeit spielt, wird das Motiv von Orpheus und Eurydike abgewandelt verarbeitet.Dieser
Film inspirierte mich zu diesem Gedicht

Mußestunde

So grau in grau, ein Nebeltag
beherrscht eintönig die Kulisse.
Nasskalt ist ’s, und du bleibst verzagt
gern auf des Sofas weichen Kissen.

Du zündest dir die Kerzen an,
genießt beschaulich den Advent;
ein gutes Buch, Musik, sodann
nur wenig dich vom Glück noch trennt.

Und mögen auch die Nebel steigen,
und Sturm und Frost die Kreise ziehen,
es zaubert Phantasie im Schweigen
dir Flügel, allem zu entfliehen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Macht der Kunst

Schreiben gegen das Vergessen,
wenn das Echo schon verhallt‘,
unbekannt auch die Adressen,
und kaum einer mag ermessen,
was geschah in Stadt und Wald.

Auch die Bilder wieder tragen
dorthin, wo in klarem Licht
sie in Farben, Formen sagen,
was man muss zu fragen wagen,
wenn’s an Menschlichkeit gebricht.

Jene Lieder wieder singen,
wenn die Furcht hat eingemummt
alles, was gefiel im Schwingen,
ließ das Leben hell erklingen.
Wieder hören, was verstummt‘!

Ja, es mag die Kunst beflügeln,
was noch liegt in Agonie,
lässt, was man matt, glatt wollt‘ bügeln,
nun befreit von falschen Zügeln,
finden sich in Harmonie.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Kurpark
Walter Wadephul
FLÖTENSPIELER, Bronze, 1965

Musik

Ja, Musik ergreift uns wie das Lieben
und dringt tief in unser Innres ein,
sie beschenkt, bereichert unser Sein.
Saiten schwingen, Singen freudig üben,
musizier’n mit andern und allein.

Die Musik, die uns als Kunst gegeben,
Balsam ist sie, schenkt uns Freude, Glück.
Labsal, wenn die Klänge uns erheben,
paradiesisch weben unser Leben
ein in sanfter Träume schön Geschick.

Mit Musik lässt sich das Leben lieben:
Schöner Klang, der Seele, Sinn gefällt,
unsren Tag beflügelt, klar erhellt
und befreit von Leid und Sorgen; trüben
kann nichts Böses dann das Bild der Welt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Erinnerung / Sommer 1975

Sommer in Spanien,
das Concierto Aranjuez
klingt hoch überm Meer.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Mensch und Kunst

Wird, was gewesen, irgendwo noch bleiben,
die Worte, Klänge und der Farben Licht?
Wer wird es lesen, was die Dichter schreiben,
wenn Alltags Enge fordert harte Pflicht?

Wird alles enden, sinken ins Vergessen,
verblassen Schönes, sanftes Morgenrot?
Wird Härte blenden und das Leben messen,
beschließen jenes, was nur nutzt in Not?

Sie werden’s wenden, jene, die da lieben,
andächtig lauschen, wenn Musik erklingt,
auch Freude spenden, sich in Künsten üben
und auszutauschen, wenn die Seele schwingt!

Solange Menschen sind auf dieser Erde,
gehört auch ihre Kunst zum „ stirb und werde!“

© Ingrid Herta Drewing, 2015
© Grafik: Ingmar Drewing

Ermunterung

Es schreibt der Regen an die Fensterscheiben
ein traurig Lied, das grau den Tag besingt.
Da schätzt du Wärme, willst zu Hause bleiben,
wo im Kamin das Feuer züngelnd schwingt.

Jedoch es ruft die Pflicht, du musst hinaus,
mag auch das Wetter noch so grässlich dräuen.
Doch nach getaner Arbeit, dann zu Haus,
darfst du dich auf den Feierabend freuen.

Ein gutes Buch, ein Plausch mit deinen Lieben
dir geben, was du brauchst, Geborgenheit.
Ja, während draußen Stürme tosen, stieben,
schätzt du in deinem Heim Gemütlichkeit.

Und wohlig warm ist deine kleine Welt,
solange sie kein Unheil dir verprellt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Herbst- Beschaulichkeit

Der Regen malt mir Muster auf mein Fenster,
und Tropfen perlen, tanzen trüb im Licht.
Zwar wichen Nebelmorgens Grau-Gespenster,
doch Dauerregen sieht sich in der Pflicht.

Da schätz‘ ich mein gemütliches Zuhause,
das warme Leuchten, das im Stövchen glimmt;
und ich genieße Tee, gönn‘ mir die Pause,
das trübe Wetter mich beschaulich stimmt.

Wenn ’s draußen dräut, fühl‘ ich mich drin geborgen,
entfliehe Kälte, folg dem schönen Klang
der Poesie und hör‘ an solchem Morgen
Musik, Konzerte, Opern, Kunstgesang.

Auch wenn das Wetter sollte schaurig walten,
vermag ich’s, mir mein Leben zu gestalten.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Macht der Kunst

Schreiben gegen das Vergessen,
wenn das Echo schon verhallt‘,
unbekannt auch die Adressen,
und kaum einer mag ermessen,
was geschah in Stadt und Wald.

Auch die Bilder wieder tragen
dorthin, wo in klarem Licht
sie in Farben, Formen sagen,
was man muss zu fragen wagen,
wenn’s an Menschlichkeit gebricht.

Jene Lieder wieder singen,
wenn die Furcht hat eingemummt
alles, was gefiel im Schwingen,
ließ das Leben hell erklingen.
Wieder hören, was verstummt‘!

Ja, es mag die Kunst beflügeln,
was noch liegt in Agonie,
lässt, was man matt, glatt wollt‘ bügeln,
nun befreit von falschen Zügeln,
finden sich in Harmonie.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Kurpark
Walter Wadephul
FLÖTENSPIELER, Bronze, 1965

Macht der Kunst

Schreiben gegen das Vergessen,
wenn das Echo schon verhallt‘,
unbekannt auch die Adressen,
und kaum einer mag ermessen,
was geschah in Stadt und Wald.

Auch die Bilder wieder tragen
dorthin, wo in klarem Licht
sie in Farben, Formen sagen,
was man muss zu fragen wagen,
wenn’s an Menschlichkeit gebricht.

Jene Lieder wieder singen,
wenn die Furcht hat eingemummt
alles, was gefiel im Schwingen,
ließ das Leben hell erklingen.
Wieder hören, was verstummt‘!

Ja, es mag die Kunst beflügeln,
was noch liegt in Agonie,
lässt, was man matt, glatt wollt‘ bügeln,
nun befreit von falschen Zügeln,
finden sich in Harmonie.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden, Kurpark
Walter Wadephul
FLÖTENSPIELER, Bronze, 1965