Wetterwendisches
Ein milder Westwind
fällt dem nasskalten Winter
nun warm um den Hals.
Magnolien-Knospen schwellen,
träumen von Frühlings Tagen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Kurpark
Ein milder Westwind
fällt dem nasskalten Winter
nun warm um den Hals.
Magnolien-Knospen schwellen,
träumen von Frühlings Tagen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Kurpark
Der Schnee bedeckt die Zweige,
der Tannen sattes Grün,
liegt weich auf Steg und Steige;
still ist es hier, als neige
das Leben zu entflieh’n.
Doch dort am Teich die Enten
sich tummeln im Revier,
auch Möwen, Int’ressenten,
und Krähen-Inspizienten
nebst Nilgänsen sind hier.
Nach Nahrung sie flugs heischen;
aus kleiner Kinderhand
Brotkrumen sie erreichen.
Drum wollen sie nicht weichen
aus Winters kaltem Land.
Das Kind sieht, wie sie stieben
und schwimmen munter hin
zum Futter, das sie lieben,
sich in die Schnäbel schieben,
und wirft ’s mit frohem Sinn.
© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing

Vorfrühling im Park,
Sonnenschein und Blauhimmel,
eisfrei lockt der Teich
Stockenten und Nilgänse;
Spaziergängern zur Freude.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Am Warmen Damm, 28.12.23

Ein sonnigerTag
lockt zum Eislaufvergnügen
Junge und Alte.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, 28.12.23
Es malt der Herbst so farbentrunken
und wirkt dies opulente Bild
des Lebens, das nach grauem Unken
des Nebels, dessen Kraft gesunken,
im Sonnenlicht den Tag erfüllt.
Dies Spiel der Farben, Augenweide,
ein himmlisch‘ Blau blickt aus dem See,
und kräuselt Wind ihn, blinkt Geschmeide,
dort wo sonst übers Haar der Weide
den Schleier wirft die Nebelfee.
Ich schau beglückt, berauscht von Tönen
der Farben, deren warme Glut
Vergänglichkeit scheint zu verhöhnen,
hell leuchtend hier mit allem Schönen,
was die Natur verschenkt so gut.
Da liegt im Abschied schon Beginnen,
die Wiederkehr, und sei’s noch weit,
wird doch in Frühlings zartem Sinnen
erneut das Leben licht gewinnen,
und Winter weicht der neuen Zeit.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Vorbei die Zeit der Schmetterlinge,
schon flattern Blätter bunt im Wind,
und statt der süßen Blütendüfte
würzt herb der Herbst-Rauch hier die Lüfte.
Kastanien sammelt nun das Kind,
und Drachen hoch am Himmel schwingen.
Die letzten Trauben fast gelesen;
bald schenkt man Federweißen ein.
Zu Erntedank bei frohem Feste
sind wir in Gottes Haus als Gäste
und bringen unsre Gaben fein,
demütig seiner Schöpfung Wesen.
Das Jahr beginnt den Kreis zu schließen;
oft hüllt der Nebel ein den Ort
und lässt uns karge Tage ahnen.
Doch mittags, wenn der Sonne Bahnen
verschenken ihren goldnen Hort,
darf man wohl noch den Herbst genießen.
© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden, Am Warmen Damm

Der junge Herbst, gestimmt am Mittag milde,
da jetzt die Nebelschleier aufgelöst,
gefällt sich in rotgoldnem Blätterbilde;
versonnen lehnt er an der Parkbank, döst.
Schaut lächelnd auf des Sommers letzte Spur,
der roten Rosen tränenfeucht’ Gesicht,
die dort im Beete bei der Sonnenuhr
erglänzen nun in Mittags warmem Licht.
Fast feierlich und still die kleine Welt,
nur hin und wieder raschelt ’s in den Bäumen.
Die reife Frucht, die von den Zweigen fällt,
erfüllt Eichhörnchens Nüsse-Sammler-Träume.
Hier, wo bald Abschied naht im Blätterregen,
beginnt Natur die Lese, Erntesegen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Kurpark
Der Morgen kühl und Nebelschleier steigen
dort auf, wo heißer Quellen zarter Hauch
in Pirouetten schwingt und tanzt im Reigen,
umspielt der Blätter Bunt in Baum und Strauch,
Und so, als male Herbst hier Aquarelle,
lässt Sonne Licht dies feuchte Bild ergänzen,
hoch auf dem Berg die Kuppeln der Kapelle,
Wiesbadens „Taj Mahal“im Golde glänzen.
Adolph von Nassau trauernd ließ erbauen
die Grabeskirche dort für Frau und Kind,
um liebend ihrer Religion zu trauen,
dass russisch-orthodox zu Gott sie find’t.
Wenn auch die Zeit, Jahrhunderte vergehen,
bleibt doch der Liebe Denkmal schön bestehen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Ein sonnig schöner Sommertag,
Geräusche nur gedämpft, verschwommen;
sie scheinen unwirklich, verzagt,
aus großer Ferne herzukommen.
Mild streichelt mich ein leichter Wind,
fährt zärtlich durch die Büsche, Bäume.
Und auf der Wiese spielt das Kind,
beglückt vertieft in seine Träume.
Ich sitz und schau, genieß’ die Stille,
die sanft im Hauch des Mittags singt.
Hier, wo auch mein bemühter Wille
entspannt im Licht des Sommers schwingt.
© Fotos u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Nerotal

Der Rabengrund als Lichtung sich ausweitet,
dort, wo des Schwarzbachs Quelle klar entspringt.
Die Wiese sanft auf Hügeln sich ausbreitet,
in einen grünen Traum den Blick hier leitet,
wo Leben hell im Sommer schwingt und singt.
Als hätten früh am Morgen Elfen, Feen
ihr Blumenvolk geweckt, um aufzublüh’n,
sich lassen Floras Kinder farbschön sehen,
Lichtnelken, Knabenkraut, die Orchideen,
und lieblich Mädesüßes Düfte zieh’n,
Die Sommer-Sonne scheint, und Schlehen
sich runden grün zu ihrem späten Blau
in Dornen-Hecken, die wie Inseln stehen,
als trotzten sie dem Wiesenwogen-Wehen.
Vom Wald her weht ein Lüftchen zärtlich lau.
Beschaulich weil ich auf der Bank im Schatten,
genieße hier der Mittagsstunde Ruh‘.
Die Gräser sirren, streifen mein Ermatten,
von fern die Grille zirpt, will ’s gern gestatten
und höre still dem Wiesen-Summen zu.
© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto: Pixabay