Goldene Herbstzeit

Vorbei die Zeit der Schmetterlinge,
schon flattern Blätter bunt im Wind,
und statt der süßen Blütendüfte
würzt herb der Herbst-Rauch hier die Lüfte.
Kastanien sammelt nun das Kind,
und Drachen hoch am Himmel schwingen.

Die letzten Trauben fast gelesen;
bald schenkt man Federweißen ein.
Zu Erntedank bei frohem Feste
sind wir in Gottes Haus als Gäste
und bringen unsre Gaben fein,
demütig seiner Schöpfung Wesen.

Das Jahr beginnt den Kreis zu schließen;
oft hüllt der Nebel ein den Ort
und lässt uns karge Tage ahnen.

Doch mittags, wenn der Sonne Bahnen
verschenken ihren goldnen Hort,
darf man wohl noch den Herbst genießen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden, Am Warmen Damm

Novemberleuchten

Herbst lässt das Land im Golde nun erstrahlen,
mit Flora feiert Abschied er in Pracht.
Dies warme Leuchten, farbenfrohe Malen,
Geschenk der Schöpfung durch des Lichtes Macht.

Noch mag , bevor die Nebel dicht verhüllen
all das, was uns am Schönen so gefällt,
hell, froh erglänzen, Blick und Seele füllen,
das Leben festlich zeigen in der Welt.

Blauhimmeltage, die in sanftem Sagen
da wirken klar und gänzlich unverstellt,
uns bald in Winters weißer Stille tragen,
der Zeit der Einkehr, und man inne hält.

Geborgen hier im Kreis der Jahreszeiten,
erfahren wir auch unsres Lebens Weiten.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Hochsommer-Abschied

Ja, es verheißt August ein sonnig‘ Ende,
zeigt einmal noch sein schwüles Sommer-Sein.
Doch Nebelweben, morgens im Gelände,
uns stimmen schon auf Frühherbst, Milde ein.

Nun naht sie, jene Zeit der sanften Träume,
die Farben glänzen lässt in klarem Licht,
wenn „Indian-Summer“ Blätter, Büsche,Bäume
rot-golden färbt und Himmels Blau verspricht.

Da liebst auch du es, dieses Innehalten,
bevor der Herbst-Sturm alles will verwehen,
und in Alleen, schwarz befrackt, Gestalten,
vermummt im Nebel, kahl die Bäume stehen.

Drum lasst uns den September froh begrüßen
und Schönheit, Farben-Vielfalt hier genießen!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Herbstgold

Heut darf in sattem Himmelblau
ein Herbsttag hier aufwarten,
im Sonnenlichte starten.
Vorbei des Nebels graue Schau!
Es leuchten golden Wald und Au,
und Rosen blühn im Garten.

Du fühlst dich frühlingsleicht, beschwingt,
obwohl schon Blätter schweben
hinab ins welke Weben.
Ins irdisch‘ Dunkel zärtlich dringt
der Hoffnung Lied, das hell erklingt,
verspricht ein neues Leben.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Herbstseiten

Es kürzt der Tag die hellen Stunden,
empfängt uns schon mit kühler Nacht.
Der Frühherbst hat sich eingefunden,
beschert uns reicher Ernte Pracht.

Wir lieben sie, die goldnen Tage,
da Blätter glänzen gelb und rot,
bevor der Herbststurm ohne Frage
sie weht zum Welken in den Tod.

Wenn dann November Nebeldichte
vor Sonnenlicht und Auge hält,
erzählen Träume uns Geschichten ,
und Sehnsucht mit dem Regen fällt.

© Ingrid Herta Drewing (2014 überarb.)