Archive for August 2022

 
 

Sternschnuppen im August

Wer jetzt sein Heil am Himmel sieht
(weil dort manch Meteor verglüht),
das ihm ganz in der Stille,
was er sich wünscht, erfülle,
bezeugt, dass immer noch Dämonen
aus grauer Vorzeit in uns wohnen,
die uns entrücken, leicht erlauben
solch Überirdisches zu glauben.

Die Lichterscheinung, die dort fliegt,
ein kosmisch‘ Spiel, das Träume wiegt,
als solle es uns gelten,
den vielen Ego-Welten,
die täglich wünschend sich entfalten
und oft zerstörend, dummdreist walten,
sie zeigt, dass nichts beständig bleibt,
Materie, die in Reibung schreibt,
als Funken sich entpuppe.

Wir sind ihm völlig schnuppe!

© Text: Ingrid Herta Drewing,2018
Foto : Pixabay

Sommerspur 2003-2015-2018-2022

Der Sommer schreibt sich auch in den Kalender,
steht golden Pate an der Sonnenuhr,
entpuppt sich aber hitzig als Verschwender
und hinterlässt uns seine heiße Spur.

Getreidehalme, gelb, nach Wasser lechzend
und dürre, kleine Körner tragend nur.
Die Wälder glühend unter Bränden ächzend,
zu trocken ist ’s, es leidet die Natur.

So manches Bachbett muss das Wasser missen,
die Quelle tröpfelt, fast ist sie versiegt.
Die Schifffahrt weiß nicht weiter auf den Flüssen,
kaum Wasser unterm Kiel, und sie erliegt.

Der Permafrost und auch die Gletscher tauen,
das lässt uns grübelnd in die Zukunft schauen.

© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto : Pixabay

Sommerversprechen

Im klaren Bergsee
das Versprechen des Himmels,
die Sonnentage.

Schmetterlingsworte,
zart in die Lüfte gehaucht,
der Rosen Träume,
wehen im Winde dir zu,
duftende Sehnsuchtslieder.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Trockenheit

Hochsommer sengt die Gräser in den Wiesen,
kaum wogt der Felder Weizenblond im Wind.
Des Flüsschens Wasser spärlich, träge fließen
um Sandbänke, die nun gut sichtbar sind.

Als gelte es die Landschaft auszubrüten,
so spielt die schwüle Hitze Sommerhuhn.
Vorbei die linde Zeit der hellen Blüten,
und viele Tiere suchen Wasser nun.

Zu trocken ist es, viele Blätter bräunen,
bevor der Herbst sie farbig angemalt,
und Rosenblüten welken an den Zäunen,
Es herrscht Verdorren, gleißend Sonne strahlt.

Staub wirbelt auf, sich sammelnd auf den Wegen,
und wir ersehnen uns den kühlen Regen.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto:Pixabay Mittelrheintal

Burg Rheinfels

Burg Rheinfels über Sankt Goar
begeistert die Touristen-Schar,
beschert der schönen Aussicht Glück,
flussaufwärts liegt der Rhein im Blick.

Vielleicht trank Heinrich Heine
hier gern vom Riesling-Weine,
verfasste sinnend dann dabei
das Lied von jener Loreley,
die einstmals dort nah St. Goar
für Schiffer so gefährlich war?

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Blick auf den Rhein, Sankt Goarshausen,
(St.Goar, Enkelin; Foto 2007)

Sommersonntag

Ein sonnig sanfter Sommertag,
Geräusche nur gedämpft, verschwommen;
sie scheinen unwirklich, verzagt,
aus großer Ferne herzukommen.

Mild streichelt mich ein leichter Wind,
fährt zärtlich durch die Büsche, Bäume.
Und auf der Wiese spielt das Kind,
beglückt vertieft in seine Träume.

Ich sitz und schau, genieß’ die Stille,
die sanft im Hauch des Mittags singt.
Hier, wo auch mein bemühter Wille
entspannt im Licht des Sommers schwingt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

38 Grad im Schatten

Von heißen Nächten mag so mancher träumen;
doch diese Hitze keinem wohl gefällt.
Hartnäckig hält sich Schwüle in den Räumen,
und so hat Schlaf sich auch nicht eingestellt.

Da blinzelt man noch müde in den Morgen,
beschwingt hier nur das Thermometer klettert.
Ich würd‘ mir gerne ein paar Wolken borgen
und hören, wie der Regen prasselnd brettert.

Ich mag den Sommer, aber dies‘ Extreme,
das sich zunehmend hier ins Klima schleicht,
das ist nicht mehr das milde Angenehme,
womit man ’s Sommerleben gern vergleicht.

Doch machtlos kann ich nur auf Regen warten,
der auch die Pflanzen netzt in Park und Garten.

© Text: Ingrid Herta Drewing,

Foto: Eric Hildebrandt

Glockenblume

G lockenblümchen, meine Freude,
L ieblich leuchtest du, so zart.
O hne Fehl, als Augenweide
C hangierst in Blau du hier apart.
K önigskind der Blumenwiese,
E lfengleich der Blüte Hauch,
N och der Mond, so glaub’ ich, hieße
B lühen dich und glänzen auch.
L eise klingt dein Glockenlied
U nd schenkt Sommernächten Träume.
M it ihm taucht auch mein Gemüt
E in in lebensvolle Räume.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Albtraum

Kein Seehund wird der Eisbärjagd erliegen.
Nur virtuell gibt’s Gletscher noch zu sehen.
Wo große Ströme flossen vor’m Versiegen,
sind Trockentäler, Landschaften vergehen.

Nur wenig Siedlungsraum ist noch geblieben,
die Eiszeit hüllt bald ganz den Norden ein.
Und weil im Süden kaum noch Regen fällt,
wachsen die Wüsten weit ins Land hinein.

Die Menschheit dezimiert, in Reservaten,
die sich ein Super-Reicher flugs erstellt‘,
nun Wissenschaftler Biotope warten,
hermetisch abgeschirmt vom Rest der Welt.

Ein Albtraum war’s, wohl hat die Angst geirrt.
Ich hoffe, dass dies niemals hier so wird!

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto: Pixabay

Sommerdüfte

Es sind des Morgens diese schwülen Lüfte,
die nur ein leichtes Windchen will bewegen,
gar reich erfüllt von vieler Pflanzen Düfte,
die hier der Sommer darf im Garten hegen.

Der Rosen Honigmilde im Bouquet,
Petuniendüfte, deren süßes Sehnen
herbstolz Lavendel fängt; in Windes Lee
die Sterne des Jasmins so lieblich lehnen.

Basilikum und Rosmarin, Reseden
erweitern dieses Düfte-Potpourri.
Ich fühle nasenselig mich in Eden,
genieße der Gerüche Sinfonie.

Ein Sommermorgen, der sich duftend schenkt
und meinen Blick auf vieles Schöne lenkt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing