November-Impressionen

Des Sommers Leidenschaft, der Mohn verblichen,
des Herbstes Feuerfarben nun verglüht.
Was hoch empor sich rankte, ist gewichen,
nur Rinde, dunkel, nass im Nebellied.

Die Krähen hier im schwarzen Trauerrock
bevölkern kahle Bäume, Stoppelfelder.
Wo Amselsang einst lieblich uns gelockt,
klingt rostig jetzt ihr Krächzen nah den Wäldern.

Verschleiert, kühl erscheint die müde Erde;
im grauen Dunst verschläft sie ihren Tag.
Doch träumt sie wohl von fernem, neuem Werden,
wenn Winters Stille sie verlassen mag.

So darf sich alles wundervoll dann fügen,
des Lebens Kreislauf wird im Lichte siegen.

Ingrid Herta Drewing


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