Weihnachtserinnerungen

Die Weihnachtszeit lädt ein zum Träumen.
Sie ruft zurück manch liebes Bild
aus unsrer Kindheit, wundermild :
die Kerzen, Duft von Tannenbäumen,
was traulich in des Hauses Räumen
die Zeit geheimnisvoll erfüllt‘.

Uns schienen lang die kurzen Tage,
bis endlich Heiligabend da,
wenn wir, versammelt und uns nah’,
so froh gestimmt und bar der Klage,
ausruhend von des Alltags Plage,
gefühlt, wie schön die Weihnacht war.

Wir sangen innig alte Weisen,
die allen waren lieb vertraut.
Erst dann ward hoffend nachgeschaut,
was uns beschert, und Freude, leise,
verwandelt’ sich in Jubel laut:
Ein Püppchen! Sieh, ein Zug auf Gleisen!

Wir Kinder, ganz vertieft ins Spielen,
nun waren frei von Nachkriegssorgen,
die Großfamilie ließ uns fühlen,
dass wir in ihrem Schoß geborgen.

© Ingrid Herta Drewing


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