Sommerloch

Was alles so im Sommerloch verschwindet.
Man glaubt es kaum und reagiert betroffen,
versucht verzweifelt, ob man ’s wieder findet,
fragt sich, ob diese Welt hier sei besoffen.

Da rutschen Euros weg, aus Rettungsschirmen
bedienen sich bald Banken, die im Soll.
Europas Süden lässt sich tunlichst firmen,
spielt jetzt das schwarze Loch, ein Sog, der toll.

Da staunt der Mensch im Norden, registriert,
dass er auf dieser Wiese spielt die Kuh,
die Euros gibt, die man melkt immerzu,
dieweil der Süden alles barsch kassiert.

Es spricht sich leicht von Solidarität;
verlagert werden weiter viele Schulden.
Der Steuerzahler auf sein Scherflein späht,
sich fragt, wie lange er das kann erdulden.

Denn Reiche, die entziehen Kapital,
anstatt zu helfen, ihr Land zu sanieren.
Es scheint, die Armen werden überall
nun wieder mal in Euroland verlieren.

© Ingrid Herta Drewing


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