Fußball-WM in Brasilien

Der Fußball und Brasilien,die Legende!
Doch heuer birgt’s WM-Spektakel Graus.
Zwar reiben FIFA-Bosse sich die Hände,
wie in Südafrika,als Heuschreck im Gelände,
lässt man zurück das Volk im Armenhaus.

Die Spiele, die in Stadien ausgetragen,
die eigens nur zu diesem Zweck errichtet,
sind überschattet, die soziale Frage
wird ignoriert wie jener Menschen Klage,
denen man Heimstatt,Existenz vernichtet.

Der Fußball-Sport, den hier doch viele üben,
wird so verzerrt als schmutziges Metier.
Die Straßenkinder, statt beschützt, vertrieben,
sogar getötet! Menschen sollten lieben,
und nicht im Eigennutz nur stiften Weh!

Wann endlich schaffen es die gut Gesinnten
und kappen FIFA-Macht und ihre Finten?

© Ingrid Herta Drewing,2014

Trauer in Soma

Sie trauern um den Mann, den Vater, Sohn,
den Bruder, Freund,den Kumpel,Volksgenossen,
der hier bei harter Arbeit, schwerer Fron,
ersticken musst‘, im Bergwerk eingeschlossen.

Da mischt sich Wut in grenzenlose Trauer,
wie häufig auf der Welt war hier Profit
den Mächtigen, die immer etwas schlauer,
die Richtschnur, Tod nimmt man in Kauf und mit.

Und zynisch klingen da die kalten Worte,
in solch‘ Berufen sei das nun mal so,
des Bergmanns, der dort unten tief vor Orte
sein Untertagwerk tue,Risiko.

Als wisse man nicht längst,sich schon zu schützen!
So viel hält Ingenieurskunst da bereit.
Jedoch, das kostet Geld, und die ’s besitzen,
die Zechen-Eigner dulden lieber Leid.

Da hilft nur streiken, Rechenschaft zu fordern
von jenen, die hier übel an der Macht,
dass sie nun sühnen, was korrupt sie ordern,
den Tod, den sie den Menschen dort gebracht!

© Ingrid Herta Drewing,2014

Sommerloch

Was alles so im Sommerloch verschwindet.
Man glaubt es kaum und reagiert betroffen,
versucht verzweifelt, ob man ’s wieder findet,
fragt sich, ob diese Welt hier sei besoffen.

Da rutschen Euros weg, aus Rettungsschirmen
bedienen sich bald Banken, die im Soll.
Europas Süden lässt sich tunlichst firmen,
spielt jetzt das schwarze Loch, ein Sog, der toll.

Da staunt der Mensch im Norden, registriert,
dass er auf dieser Wiese spielt die Kuh,
die Euros gibt, die man melkt immerzu,
dieweil der Süden alles barsch kassiert.

Es spricht sich leicht von Solidarität;
verlagert werden weiter viele Schulden.
Der Steuerzahler auf sein Scherflein späht,
sich fragt, wie lange er das kann erdulden.

Denn Reiche, die entziehen Kapital,
anstatt zu helfen, ihr Land zu sanieren.
Es scheint, die Armen werden überall
nun wieder mal in Euroland verlieren.

© Ingrid Herta Drewing