Nadelöhrkamele

Noch immer fischen sie im Trüben,
negieren Menschlichkeit und Recht,
ihr Hochmut schwelgt in Egoschüben,
um skrupellos Macht auszuüben,
und sei die Wirkung noch so schlecht.

Ressourcen stetig auszubeuten,
auch wenn es in der Ärmsten Land
zerstört die Basis vieler Leute,
seh’n sie doch nur ihr eignes Heute
und ihre Gier nimmt überhand.

Der andern Menschen Not, ihr Leiden,
auch Tod von Kindern schert sie nicht.
Sie wohnen in Palästen, meiden,
was ihren Luxus könnt beschneiden,
und kennen kaum das Wort „Verzicht“.

Bereichern sich durch Hass und Kriege,
Profit der Rüstungsindustrie,
und auf dem Schlachtfeld ihrer Siege
steht Tod als Pate an der Wiege.
Wann endet diese Idiotie?

© Ingrid Herta Drewing,2016

DSCI0004

Trauer in Soma

Sie trauern um den Mann, den Vater, Sohn,
den Bruder, Freund,den Kumpel,Volksgenossen,
der hier bei harter Arbeit, schwerer Fron,
ersticken musst‘, im Bergwerk eingeschlossen.

Da mischt sich Wut in grenzenlose Trauer,
wie häufig auf der Welt war hier Profit
den Mächtigen, die immer etwas schlauer,
die Richtschnur, Tod nimmt man in Kauf und mit.

Und zynisch klingen da die kalten Worte,
in solch‘ Berufen sei das nun mal so,
des Bergmanns, der dort unten tief vor Orte
sein Untertagwerk tue,Risiko.

Als wisse man nicht längst,sich schon zu schützen!
So viel hält Ingenieurskunst da bereit.
Jedoch, das kostet Geld, und die ’s besitzen,
die Zechen-Eigner dulden lieber Leid.

Da hilft nur streiken, Rechenschaft zu fordern
von jenen, die hier übel an der Macht,
dass sie nun sühnen, was korrupt sie ordern,
den Tod, den sie den Menschen dort gebracht!

© Ingrid Herta Drewing,2014

Tribut

Wer möchte das schon wollen?
Jenen Tribute zollen,
die alles, was uns gut,
zerstör’n in Geldgier- Wut.
Sie sollen sich hier trollen.
Wir schöpfen aus dem Vollen,
dem Leben, unsren Mut.

© Ingrid Herta Drewing