Herbstlich

August ist’s;dennoch lässt des Morgens Kühle
dich schon an Herbst, Oktobertage denken.
Vorbei des hohen Sommers heiße Schwüle,
der Wetterfrosch verschwindet in der Senke.

Da fühlst du ’s Frösteln,barfuß nicht geboten,
ziehst warme Strümpfe, deine Jacke an.
Noch vor zwei Wochen galt ’s hier auszuloten,
wo man vor Hitze sich verbergen kann.

So wechselhaft wie diese Wetterlagen
magst du es nicht, beständiger wär‘ fein;
doch hast du, wie so oft, auch hier kein Sagen,
bist doch als Menschenwesen all zu klein.

Musst dich wie alles Leben da gedulden,
bis Sonnenwärme wieder tilgt die Schulden.

© Ingrid Herta Drewing,2013