Unbelehrbar ?

Wir, die wir alt, erfahren sind,
erlebten vieles, haben auch erkannt,
des Lebens Honig glänzt hell in den Waben;
uns treibt nun keine Hast mehr über Land.

Versunken in den Traum der alten Lieder,
erfühlen wir so manchen neuen Tag
und fragen uns, warum man immer wieder
die gleichen Fehler wiederholen mag.

Die Lehren, die wir könnten hier verkünden,
sind für die Jungen abgelegte Kleider.
Sie machen ihre eignen Fehler, Sünden
und haben doch wie wir die gleichen Schneider.

So zeigt auch leider der Geschichte Spur,
wie unbelehrbar menschliche Natur.

Ingrid Herta Drewing