Herbst-Hoffnung

Spätsommer-Tage, trübe wie der Mai,
der uns in diesem Jahr nicht war gewogen.
Wir fühlten um den Frühling uns betrogen
in einem grauen, feuchten Einerlei.

Nun scheint September, der doch sonst so mild,
auch in das kühle Regennass zu flüchten,
schenkt uns kein lieblich‘ Indian-Summer-Bild;
November- Nebel will er wohl schon züchten.

Es friert die Rebe, kaum noch Sonnenstrahlen
jetzt ihre blanken Trauben wärmend herzen.
Die Regengüsse und die kühlen Qualen
vermag kein Winzer für sie auszumerzen.

Doch gilt die Ernte-Hoffnung dem Oktober
mit seinem Sonnengold und Herbstzinnober.

© Ingrid Herta Drewing,2013

September-Bild

Herbsthauch am Morgen,
und Nebellieder singen
die Nixen im See.

Doch der Sonne Gold
verzaubert den jungen Tag,
Septemberlächeln.

Sommers Neige

Spätsommer-Blicke
streifen sonnig mild das Land,
zärtlicher Abschied.

© Ingrid Herta Drewing

Abendstimmung

Des Abends Stille
gleicht einer sanften Katze,
ruht im Abendrot.

Ein Septembertag schließt
seine hellen Augen,
erwartet die Nacht.

© Ingrid Herta Drewing

Frühherbstwunsch

Der Herbst, der Wilde, der so rot belaubt
sich in das helle Sommerleben mischt
und alles, was wir, hoffend, grün geglaubt,
verfärbt mit seinem kühnen Farbenwisch.

Der Herbst ist uns zu früh ins Jahr geschlittert.
(Das Thermometer stürzte zwanzig Grad)
Wer unlängst noch geschwitzt, jetzt frierend zittert
und wünscht, dass dieser Spuk ein Ende hab’.

Wir hoffen auf Septembers milde Tage.
Der Frühherbst möge warm, gefällig sein!
Dann nehmen wir ihn gern an, ohne Klage;
gewinnt der Winzer doch nun goldnen Wein.

Wir wollen froh der Ernte Fest besingen
und tanzen, uns im Kreise drehend, schwingen.

© Ingrid Herta Drewing

Septemberimpressionen

Es hebt der Tag die Nebellider
und sucht des Himmels klaren Blick.
Der Sonne Antlitz neigt sich nieder,
schaut strahlend auf die Erde wieder.
Ein zartes Lächeln grüßt zurück.

Obwohl des Sommers Feuer schwelen,
zeigt er sich noch im Blumenflor,
vermag  mit Düften zu beseelen.
Das süße Heu darf da nicht fehlen
und auch der Rosenblüten Chor.

Als wolle er zum Abschied schenken
der Erde noch ein lieblich’ Bild,
wenn vieler Vögel Scharen lenken
den Flug nach Süden, ein Gedenken
an milde Tage, lichterfüllt.

© Ingrid Herta Drewing

Sommers Ende

Nun, da der Sommer sanft zu Ende geht
und mit ihm auch der goldnen Felder Wogen.
Der Früchte Pracht bereit zur Ernte steht,
sind Vögel schon nach Süden weggezogen.

Ermattet sinkt die Zeit der Sonnenuhren,
und Abendschatten weiten Länge aus.
Es zeigen sich des Frühherbsts erste Spuren.
Das Weinlaub flammt in Röte auf am Haus.

Der Morgen, der im Nebeldunst erwacht,
erwartet kühl der Sonne warmes Strahlen,
die sich verspätet auf den Weg jetzt macht,
die Landschaft zart und lieblich zu bemalen.

Der Sommer mag uns so Adieu nun sagen
schenkt uns die Milde der Septembertage.

© Ingrid Herta Drewing