Beschaulicher Novembermorgen

Der Morgennebel trübt noch meinen Blick,
dieweil ich dort am Fenster Weite suche
und schwache Baumkonturen nur verbuche,
still hoffend auf der Sonne golden Glück.

Doch ’s Stövchen leuchtet hell und wärmt den Tee,
schafft wohlige Behaglichkeit im Raum,
und so, als schenke Spätherbst einen Traum,
erschau ich vor dem Haus die Nebelsee.

Die Phantasie lässt mich dort Feen sehen,
die zart verschleiert tanzen, leichthin schweben
des Tages Licht allmählich sanft verweben,
bevor sie mit dem Nebel flüchtig gehen.

Und dann erwacht dies farbenfrohe Glänzen,
das Herbst ins Laub der Bäume golden flicht,
uns schenkt, als sei ’s ein leuchtendes Gedicht,
das er in vielen Tönen mag kredenzen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,