Archive for the Category Sommer

 
 

Sommer-Lied

In den Tälern, auf den Höhen
findest du des Sommers Spur;
darfst in grünen Wäldern gehen,
Wiesenmeere blühen sehen,
spürst den Zauber der Natur.

Milde Lüfte dich umwehen,
licht erglänzen Park und Flur,
Blütendüfte reich entstehen,
schenken dir ein Wohlergehen,
fern dem Zeittakt einer Uhr.

Dich kann Unrast nicht bezwingen,
nichts treibt an zu schneller Tour;
hörst der Amsel lieblich Singen,
die hier lässt ihr Lied erklingen,
und dein Leben schwingt in Dur.

© Text u.Bild: Ingrid Herta Drewing

Sommermorgen

Noch träumt der Tag, auf grünen Fluren
glänzt feucht im ersten Licht der Tau.
Der Sonne sanfte Strahlen-Spuren
beleuchten nun die Baumkonturen,
auch zeigt sich zart ein himmlisch Blau.

Der Sehnsuchtsruf der Ringeltaube
erschallt, weckt Schläfer weit und breit.
Die Antwort kommt vom dem Dach der Gaube.
Der Täuberich fliegt hin zur Laube;
dort schweigen sie vereint zu zweit.

Schon bald ertönt ein helles Klingen;
die Amsel stimmt ihr Solo an.
Erfreut hör‘ ich sie lieblich singen;
ein Sommertag beginnt zu schwingen,
beglückt mit warmem Schein sodann.

© Text u.Bild: Ingrid Herta Drewing,

Zeiterscheinung

Jetzt kommt die Zeit, da Männer grillen,
und Frauen im Bikini gehen,
mit großen, schwarzen Sonnenbrillen
begeistert in die Gegend sehen.

Verbrannter Fleischgeruch, der über
den hellen, grünen Gärten schwebt.
Gelächter brandet laut herüber,
man trinkt beschwingt sein Bier und lebt.

Am Lagerfeuer wie die Ahnen
versammelt sich die traute Schar,
und digital wähnt der Schamane
den Börsenkurs fürs Beutejahr.

© Text: Ingrid Herta Drewing
Zeichnung: Ingmar Drewing

Sommermorgen-Idyll, 2022

Es schnäbeln Täuberich und Taube,
ein Sommertag nun mild anbricht.
Sie sitzen auf dem Dach der Gaube
so traut im goldnen Sonnenlicht.

Derweil die Amsel, selbstvergessen,
beginnt ihr lieblich Morgen-Lied,
als könne sie ’s beherzt ermessen,
wie kunstvoll ihr Gesang erblüht.

Ich weile in der grünen Laube
auf dem Balkon, stärk‘ mich mit Tee,
und es erwacht mein Friedensglaube,
als dies‘ Idyll ich vor mir seh‘.

Beschaulich lässt mich innehalten,
was hier Natur im Licht uns schenkt;
ich hoffe, jene Macht wird walten,
die alles hin zum Guten lenkt.

© Text : Ingrid Herta Drewing,

Foto: Pixabay

Sommerwiese

In diesem Sommer blüht die kleine Wiese,
als habe eine unsichtbare Hand
sie sanft liebkost und ihr gesagt, man ließe
ihr für ihr Blumenvolk das ganze Land.

Sie strotzt nur so im Sonnenlicht mit Grünen
der Blätter, mannigfach in Form und Kraft,
als wolle sie die Trockentage sühnen
und zeigen, wie das Wasser Leben schafft.

Insekten tummeln sich in diesem Garten,
das zirpt und summt und surrt im Mittagslicht;
in frohen Tänzen, hier im Spiel der Arten,
schreibt auch der Wind sein zärtliches Gedicht.

© Text u.Bild: Ingrid Herta Drewing,

Sommerwald

Es fliegen die Schwalben und schweben,
der Sommer reist durch das Land.
Belaubt sich die Bäume verweben,
und Wald wird zur grünenden Wand.

Im Innern er gleicht Kathedralen,
durch deren Fenster das Licht
in Bahnen ins Dunkel darf strahlen
und flüsternd von Leben spricht.

Da wirken die Spinnen im Busche;
in Netzen funkelt der Tau.
Noch träumen die Eulen, es huschen
die Rötelmäus‘ aus dem Bau.

Das Eichhörnchen tanzt auf den Zweigen,
im Kobel es Junge nährt,
die bald in des Sommertags Reigen
erfahren, was Mutter sie lehrt.

Der Wind streift die Wipfel, ein Rauschen
wogt in den Bäumen so lind,
als wollten die Blätter nun plauschen,
im Spiel mit dem Elfenkind.

© Foto u. Text :Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Rambach

Sommermorgen

Sanft rötet sich der Horizont im Osten
und früh begrüßen Vögel froh den Tag.
Als Morgenwachen sind sie auf dem Posten
und singen, zwitschern hell in Feld und Hag.

Vom Fluss herüber trägt ein leichter Wind
Motorgeräusche, Schiffe, die nun fahren,
nachdem sie zeitig schon gestartet sind
vom Hafen-Kai, wo sie zum Löschen waren.

Ich sitz‘ auf der Terrasse still am Tisch,
mag auch den Sonnenaufgang jetzt begrüßen,
die Tasse Tee hier trinken; ganz für mich
beschaulich diesen Glücksmoment genießen.

Schau nun gelassen in den neuen Tag
und sorg‘ mich nicht, was er noch bringen mag.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Sommermittag

Es träumt der Sommer auf den grünen Fluren,
und Luft hier in des Mittags Hitze flirrt.
Die Zeit spielt schattig in den Sonnenuhren,
ihr Blütenkranz der Schmetterlinge Wirt.

Der Kater ruht, liegt auf der Balustrade,
hält schnurrend nun dort seine Siesta ein.
Nach ausgedehnter Morgenpromenade
lässt er das Mausen jetzt wohl lieber sein.

Beschaulich, fast melodisch Bienen summen,
die in den Blüten, Nektar suchend, sind.
Was sonst hier lärmt, scheint zu verstummen,
und fächelnd grüßt ein leichter Sommerwind.

Da magst auch du nicht all zu emsig walten,
gönnst dir die Pause für ein Innehalten.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Trüber Septembermorgen

Der Regen rinnt, ausdauernd nieselt
und netzt die Taube auf dem Dach.
Sie sitzt verschlafen, ist kaum wach,
putzt sich bedächtig und gemach.
Ein trüber Morgen, langsam rieselt
der Sand im Glas, der Sommer schwach.

Im Hof die Sonnenblumen stehen
mit nass zerzausten Köpfen da,
die ich noch gestern strahlen sah,
nicht ahnend, was zur Nacht geschah.
Auch Schönes bleibt nicht und muss gehen,
der Tod ist allem Leben nah.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Ende August

August nimmt Abschied hier im Dauerregen,
von Sonne, Wärme war er weit entfernt.
Mag sein, dass dies für Pflanzen ist ein Segen,
wo noch im Vorjahr Trockenheit zugegen;
doch schien’s, als hab‘ er ’s Sommer-Sein verlernt.

Der kleine Bach, der sonst ein gluckernd Grüßen,
strömt wie ein Flüsschen nun in raschem Lauf,
als müsse er verlassen Wald und Wiesen,
um möglichst schnell ins Tal hinab zu fließen
und nichts dürft‘ ihn hier hemmen, halten auf.

Der alten Erlen knorrig harte Äste,
die streift er wirbelnd da mit wildem Sinn,
und Vögel, die sonst liebe Badegäste,
in Sommers Hitze feierten dort Feste,
zieht es nur selten nun zum Ufer hin.

Ich hoffe jetzt auf des Septembers Milde,
dass er uns Indian Summer warm hier schenkt
und golden lässt erstrahlen die Gefilde,
bevor der Herbst nach farbenfrohem Bilde
die kahlen Bäume nebelgrau verhüllt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing