Blätter-Los

Es trägt der Wind die letzten goldnen Blätter
und wirbelt sie im Tanze durch die Luft.
Noch einmal grüßen sie das Sonnenwetter,
bevor ihr irdisch Los zum Welken ruft.

Was einst im Frühling lind begann zu leben,
in Sommers Reife grünen ließ den Baum,
darf losgelöst von seinem Ursprung schweben
in kurzer Freiheit vor dem langen Traum.

Zu Boden sinkend, braune Blätterhülle,
die sanft und warm deckt  bloße Erde zu,
wenn Raureif, Schnee, des Frostes kalte Stille
das Pflanzenleben lässt in Winters Ruh’

Um dann im warmen Dunkel aufzugehen,
zurückgekehrt zu lichtem Auferstehen.

© Ingrid Herta Drewing


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