Schneeschmelze

Hell strahlend heut‘ die Sonne bleckt,
hat heiß sich eingestellt.
Den Schnee sie von den Dächern schleckt,
auch schmeckt ’s in Wald und Feld.

Eiszapfen weinen in den Tag,
es tröpfelt von den Zweigen.
Der Bäume Schneepelz, jüngst noch Plag,
lernt wässrig fließend Schweigen.

Und wird’s zur Nacht noch frostig kalt,
liegt Winter auf der Lauer,
dann lehrt ihn tags die Sonn‘ sehr bald,
dass kurz nur seine Dauer.

© Ingrid Herta Drewing


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