Nostalgie angesichts der Monokultur

Es glich der Sommer einem Traum,
erfüllt von Duft und Blüten.
Der Wollgrasflöckchen zarter Flaum
erfüllte wiesenweit den Raum,
ein seliges Behüten.

Zum Horizont dies‘ milde Meer
schien leicht im Licht zu schwingen.
Als ließen Silbersaiten hehr
des Windes Spiel hier ohne Wehr
in hellem Lied erklingen.

Erinnerung, ein sanftes Bild,
das die Natur geboren.
Was einstmals Seele, Herz erfüllt,
ward für den Nutzzweck kühl gekillt,
die Landschaft ging verloren.

© Ingrid Herta Drewing, 2015

Sommer-Sonntagmorgen

Still träumt der Sommer-Sonntag in den Morgen;
ein zarter Nebelhauch streift See und Moor.
Die Sonne, hinterm Berg noch fast verborgen,
lugt golden strahlend aus dem Dunst hervor.

Sie hat die frühen Vögel schon geweckt;
nun grüßen sie mit hellem Jubilieren,
als hätten sie das Leben neu entdeckt,
um sorglos singend froh zu triumphieren.

Dem Heiderauch entwächst ein lichtes Tagen,
allmählich zeigt der Himmel sich in Blau,
und du als Wandrer hier vergisst das Fragen,
fühlst dich verwoben in die sanfte Schau.

Dich zieht in Bann die Schönheit der Natur,
erlebst andächtig Gottes Kreatur.

© Ingrid Herta Drewing,2013