Nebelzeit

Nun wird es fühlbar kälter, und die Tage
im Nebel und im Dunkel fast verschwinden.
Nur wenn die Stürme wild ihr Spiel austragen,
scheint sich hier noch Bewegung einzufinden.

Als sei sie jenseits jetzt von Raum und Zeit,
verloren ganz im Nirgendwo der Träume,
verliert die Landschaft ihr Konturen-Kleid,
wie Spukgestalten wirken kahle Bäume.

Da schätzt du dein behagliches Zuhause,
fühlst dich geborgen, weil dir Wärme, Licht,
wenn’s draußen dunkelt, doch in deiner Klause
den Schutz vor kalter Unbill fest verspricht.

Ein gutes Buch, Gespräche am Kamin
verscheuchen Trübsinn, lassen Glück einziehn.

© Ingrid Herta Drewing, 2014