Novemberklage

Die Rose ist verblichen,
das süße Lied verklang.
Die Freude ist gewichen,
mein Herz klopft nun so bang.

So grau sind alle Tage,
der klare Himmel fehlt.
Der Sonne stumme Klage
im Nebelmeer verschwelt.

Ich sollt’ es ignorieren –
uns wärmt doch Feuer, Licht –
statt sanft mich einzufrieren
in Trübsal und Verzicht.

Wohl wissend um das Leben,
des Frühlings Wiederkehr
wehr’ ich den Nebelweben
und trotz Novembers Mär’.

Dezember wird bald kommen
in weißem Sternenkleid;
der Weihnacht grünes Frommen
vertreibt dann alles Leid.

© Ingrid Herta Drewing

Weihnachtszeit

`s ist Weihnachtszeit, ein Strahlen fällt
vom Himmel leuchtend auf die Welt,
und lässt die dunklen Schatten
der Kälte nun ermatten.
Das Leben lacht erhellt.

`s ist Weihnachtszeit, und Sterne glänzen.
Im Tannengrün der Hoffnungskränze
vier Kerzen weisen auf Advent.
Das zweite Licht schon strahlend brennt
in warmen Flammentänzen.

`s ist Weihnachtszeit, und Lieder klingen.
Mit hellen Augen Kinder singen,
beglückt in dieser Freudenzeit.
Öffnet auch ihr die Herzen weit,
lasst euch von Lieb durchdringen!

© Ingrid Herta Drewing