Zum Jahresende

Des Jahres Tage sind gezählt.
Der Blick zurück lässt Wünsche offen,
gebiert zugleich das stille Hoffen,
dass Glück im neuen Jahr uns wähl’.

Prognosen gibt es, im Orakel,
da findet mancher seine Sicht.
Noch ahnt er nichts von dem Debakel,
das ihn alsbald nimmt in die Pflicht.

Sylvesterträume in den Lüften;
der Lärm den Dämon dräng’ zurück!
Jedoch in unsren engen Klüften,
wir weben mit an dem Geschick.

So vieles, was wir tun, entscheiden,
ist wichtig, zeigt des Lebens Weg.
Die Gier, den Hass gilt ’s zu vermeiden,
die Liebe sei uns Brücke, Steg!

Dann wird vielleicht das nächste Jahr
auch für uns Menschen wunderbar.

© Ingrid Herta Drewing

Jugend

Der Jugend Träume, weit gespannt, gleich Sternen
erglänzen sie im Dunkel tiefer Nacht.
Man stört sich nicht, dass sie in weiten Fernen,
fühlt sich lebendig, stark; getan, gedacht.

Mit diesem leichten Sinn lockt uns das Leben,
wenn hoffend wir ins Ungewisse ziehen.
So mancher Kampf, auch viel vergeblich’ Streben,
es schreckt uns nicht, wenn jugendfroh wir glühen.

Und in dem Glauben an die guten Mächte,
die uns trotz allem auf dem Weg begleiten,
sind wir gestärkt und finden auch das Rechte,
das zu uns passt, sind nicht zu wirr die Zeiten.

Denn, wenn die Not das Leben überschattet,
der Tod uns droht, oft Zuversicht ermattet.

© Ingrid Herta Drewing

Schwindliges Leben

Aus Licht geboren, Dinge, zarte Wesen
in eine Welt aus Traum und Sternenstaub.
Ein Gaukler mixt den Tag am Lebenstresen,
verhüllt den Tod in Herbstes Feuerlaub.

Lässt Nebel seine dichten Schleier ziehen;
der Klang erstirbt im Dickicht grauer Stille.
Die Sommerträume, die nach Süden fliehen,
sie suchen einen Wunsch, der sich erfülle.

Ihr Lied vom Paradies, das ohne Not
ein Ort ist, wo in glücklichem Erleben
der Mensch sich darf mit Schönem eng verweben,
weit fern von dem Gewesen und dem Tod.

Jedoch der Realist, er weiß, das Sein,
das Leben schließt das Sterben schon mit ein.

© Ingrid Herta Drewing

Jahresende

Des Jahres Tage sind gezählt.
Der Blick zurück lässt Wünsche offen,
gebiert zugleich das stille Hoffen,
dass Glück im neuen Jahr uns wähl’.

Prognosen gibt es, im Orakel,
da findet mancher seine Sicht.
Noch ahnt er nichts von dem Debakel,
das ihn alsbald nimmt in die Pflicht.

Sylvesterträume in den Lüften;
der Lärm den Dämon dräng’ zurück!
Jedoch in unsren engen Klüften,
dort knüpfen wir uns selbst den Strick.

So vieles, was wir tun, entscheiden,
ist wichtig, zeigt des Lebens Weg.
Die Gier, den Hass gilt ’s zu vermeiden,
die Liebe sei uns Brücke, Steg!

Dann wird vielleicht das nächste Jahr
am Ende für uns wunderbar.

Ingrid Herta Drewing

Silvesterwunsch

Wie sich das Herbstblatt löst vom Baume,
so fällt das Jahr in seine Zeit,
die wir in unsrem Erdentraume
erfasst als Los im Sonnenraume
und sind zum Neubeginn bereit.

Ein neues Jahr weckt neues Hoffen,
erwartend einen guten Lauf,
dass sich Probleme lösen auf,
die schmerzvoll uns zuvor betroffen;
Silvesterwünsche gibt ’s zuhauf.

Und vieles, was wir selbst gestalten,
soll besser werden, sagt man sich
und macht deshalb nun reinen Tisch.
Doch vor Unwägbarem, Gewalten,
davor schütz’ Gott auch dich und mich!

© Ingrid Herta Drewing

Silvesterwünsche

Wir sind wohl hoffnungsvolle Optimisten,
begrüßen froh gestimmt das neue Jahr
und glauben, dass sich nun doch bessern müsste,
was uns im alten gar zu garstig war.

Gesundheit sehnt herbei der leidend Kranke,
an Arbeit denkt, wer lang schon arbeitslos.
Der Klimagunst gilt grün auch der Gedanke,
man wünscht sich, Einsicht werde endlich groß.

Der Eine träumt von seiner großen Liebe,
ein Anderer sieht ’s Glück in Gut und Geld.
Bescheiden wünscht so mancher, Frieden bliebe
erhalten ihm in seiner kleinen Welt.

So wähnen wir das Wohl im Zeitenschritt,
und immer geht die Hoffnung lächelnd mit.

Ingrid Herta Drewing

Zum Jahresende

Des Jahres Tage sind gezählt.
Der Blick zurück lässt Wünsche offen,
gebiert zugleich das stille Hoffen,
dass Glück im neuen Jahr uns wähl‘.

Prognosen gibt es, im Orakel,
da findet mancher seine Sicht.
Noch ahnt er nichts von dem Debakel,
das ihn alsbald nimmt in die Pflicht.

Sylvesterträume in den Lüften;
der Lärm den Dämon dräng’ zurück!
Jedoch in unsren engen Klüften,
dort knüpfen wir uns selbst den Strick.

So vieles, was wir tun, entscheiden,
ist wichtig, zeigt des Lebens Weg.
Die Gier, den Hass gilt ’s zu vermeiden,
die Liebe sei uns Brücke, Steg!

Dann wird vielleicht das nächste Jahr
am Ende für uns wunderbar.

Ingrid Herta Drewing

Kinder an der Krippe

Es leuchten Kerzen, grüner Tannen Garten;
und wieder wird geheimnisvoll nun starten
die Gnadenzeit, Advent, ein Neubeginn.
Die Kinder, die in freudigem Erwarten
auf ’s Christkind hoffen, zieht ’s zur Krippe hin.

Andächtig finden sie hier auch die Hirten,
die kniend dort mit ihren Schafen sind,
im alten Stall, nah Eselchen und Rind,
Maria, Josef, Weise, die einst irrten
und dennoch fanden durch den Stern zum Kind.

Das Christkind liegt dort nackt auf bloßem Stroh,
kein Tüchlein gibt es, Windeln oder so.
Die Kinder würden es gern warm bedecken.
Doch lächelt dieses Jesulein so froh
im Schlafe, und sie wollen es nicht wecken.

So zünden sie nur fromm die Kerze an
und bitten Gott, er schenke ihnen Segen,
inständig auch, das Christkind gut zu hegen,
vertrau’n dem Kindl ihre Wünsche an
und bitten um den Schutz auf allen Wegen.

Ingrid Herta Drewing