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Floras Geschenke

Am 19.Mai wurde mein Taschenbuch
FLORAS GESCHENKE
veröffentlicht.
Es überreicht Menschen, die Poesie mögen, einen
Strauß vielfältiger Gedichte zu Blumen und Pflanzen, wie wir sie während der verschiedenen Jahreszeiten in unserem Land in Garten, Park und Wald finden dürfen oder auf dem Balkon hegen.

Jede Jahreszeit wird mit einem Akrostichon eingeführt, das inhaltlich Merkmale, die ihr eigen sind in gereimten Verszeilen aufscheinen lässt. Die Autorin bedient sich formal nicht nur des Schatzes, wie wir ihn aus der Überlieferung kennen ( Sonette dürfen da nicht fehlen), sondern hat auch ungereimte Gedichtsformen gewählt. Haiku und Senryu in deutscher Version bieten sich da neben traditioneller Natur-und Erlebnislyrik an.

Schwarz-Weiß- Fotos ergänzen die Texte.

ISBN 9783757550127 / 8.99€

FLORAS GESCHENKE ist im Buchhandel vor Ort, aber auch online bestellbar.

Das Buch eignet sich gut als kleines Mitbringel oder als „ Blumengeschenk“, das man in einem Brief versenden kann.
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Mai-Lichter

Hell glänzen im Kastanienbaum
hier abertausend Lichter.
Die Kerzen, Frühlings Maien-Traum,
entfalten lächelnd zart im Raum,
weißrosa Blühgesichter.

Ein Leuchten, Grünen! Die Allee,
bekränzt von Blüten, zeigt sich licht,
führt lieblich hin zum kleinen See.
Leis‘ weht ein Hauch von Maien-Schnee
dem Tag ins sonnige Gesicht.

Jetzt zeigt sich werdend, neu das Leben,
schenkt Hoffen und Vertrauen.
Die Pflanzen sprießen und verweben
die Sonnenstrahlen; Schwalben schweben
am Himmel hin im Blauen.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Am Warmen Damm

Morgenstimmung im Park

Noch weilt des Morgens Stille auf den Wegen,
die durch den Park hier führen, lind erhellt;
der Bäume Wipfel nach dem frischen Regen
zart grünen in des Maien lichter Welt.

Hier, wo des Schwarzbachs Wasser leichthin fließen,
füllt sich der kleine Teich in weitem Rund,
und Wasservögel, die den Tag begrüßen,
zieh’n mit den Küken hin zum Wiesengrund.

Die Sonne scheint, wird bald mit ihrem Strahlen
ein Leuchten zaubern in die Blütenpracht,
die dort der Lenz mit rosafarbnem Malen
als kunstvoll Bild des Kirschbaums hat entfacht.

Und froh erblicke ich des Frühlings Spur,
beglückt von dieser Schönheit der Natur.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Frühling in Wiesbaden

Komm mit ins Freie, schau,
wie ’s leuchtend schön erblüht!
Es klingt des Frühlings Lied
in Garten, Wald und Au
dir zärtlich ins Gemüt!

Da hebt sich aus dem Grünen
der Kirsche zarte Zier,
strahlt rosafarben hier
im Park auf Wiesenbühnen,
verzaubert das Revier.

Der Vögel Frühlings-Singen,
vielstimmig dort als Chor,
dringt lieblich dir ins Ohr.
Du spürst des Lebens Schwingen,
das lächelnd dich erkor.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Am Warmen Damm

Frühling

Der Lenz ist da, der Sonne Licht
konnt’ Winter ganz bezwingen.
Es wich dies neblige Gesicht,
das öde, grau sprach von Verzicht.
Jetzt will das Leben singen!

Schon zeigt hier Herz der Lindenbaum,
entfaltet seine Blätter.
Der Birke lichter Seidenflaum,
ein Flüstern, lieblich sanfter Traum
im blauen Frühlingswetter.

Der Kirschen zartes Kleid, ein Rausch
aus rosa, weißen Blüten;
es strahlt und lockt zum Nektar-Tausch
die Immen, die im Summ-Geplausch
die Pollenschätze hüten.

Und auch der Wiese Blumenpracht
mag nicht mehr farblich schweigen.
Als hätten Maler über Nacht
hier ihre Kunst ins Grün gebracht,
darf sie sich leuchtend zeigen.

Der Frühling feiert nun im Tal
sein Fest.Ein Blühen, Grünen
beglückt den Blick. Von Mal zu Mal
glänzt schöner seiner Pflanzen Wahl
auf sonnenhellen Bühnen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden, Nerotal

Erdenleben

Grausam geht’s oft zu auf Erden,
auch im Meer, nicht nur an Land,
fressen und gefressen werden,
Schwarm der Fische, Huftier-Herden
sind als Beute wohl bekannt.

Einverleiben hält am Leben
allenthalben Mensch und Tier,
auch die Pflanzen, die gegeben,
grünend hin zum Himmel streben,
werden Fraß meist, nicht nur Zier.

Nur dem Menschen half sein Wissen
nicht zu werden Beute-Gut.
Seit Jahrtausenden beflissen
jagt er Tiere, nutzt gerissen
Fallen, Waffen, Feuers Glut.

Will sich gar als Herrscher fühlen,
trotzt oft Kräften der Natur,
mag sich so sein Mütchen kühlen;
doch sein Wahn und Hochmut spülen
häufig ihn auf falsche Spur.

Statt das Leben hier zu hegen,
führt er Kriege, Not und Tod
säumen seine Spur auf Wegen,
wo’s den Frieden gilt zu pflegen,
weil sonst nur Verderben droht.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Hortensien

War heiß der Sommer, standen sie verblichen
wie alte Kittelschürzen-Blüten da,
im Vorgarten wie Wächter, die nicht wichen
und trotzten mutig jeglicher Gefahr.

Mit grünen, festen Blätterhänden
empfingen sie das grelle Sonnenlicht
und trieben aus nach Regen Blütenstände
in zartem Blau und Rosa, ein Gedicht.

Hortensien-Büsche, meiner Kindheit Freude,
ein Leuchten hell im grauen Trümmerland,
wo sie nicht wurden jenes Krieges Beute.
Als Teil der heilen Welt ich sie dort fand.

Ein Lichtblick in der düstren Nachkriegszeit.
Auch heute stehen blühend sie bereit.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Morgenstimmung

Federwolken,
filigrane Gebilde,
ins Blaue gehaucht,
des Morgens zärtlicher Kuss,
Windgeflüster.

Windgeflüster,
die Efeuranken
erzählen den Blättern
vom Licht in der Höhe,
Hoffnungsgrün.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Frühlingserwachen

Magnolien-Zweige,
des Frühlings Blütengrüße
erhellen den Tag.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing,

Japanischer Kirschbaum im Nerotal

Des Frühlings Zeit ist nah, bald wird er blühen;
schon säumen Krokus-Grüppchen seinen Stamm,
die farbenfroh im Mittagslicht erglühen,
dem Nachtfrost trotzen, der sie hält noch klamm.

In seinem Blütenwipfel wird das Singen
der Vögel hell ertönen, schallen weit.
Die Amsel darf ihr Abendständchen bringen,
zum Melodien-Solo wohl bereit.

Auch wird dies‘ Grünen, Blühen nicht verhehlen,
wie schön das Leben hier im Lichte schwingt,
beglückend tief ergreift uns Sinn und Seele,
und Leichtigkeit in unser Dasein dringt.

Bald weilt der Lenz bei uns in Park und Garten,
und freudig seh‘ ich ’s, kann es kaum erwarten

© Fotos und Text: Ingrid Herta Drewing,