Am Warmen Damm

Einsame Krähe
auf der Suche nach Futter
im vereisten Gras.
© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing, 12.02.21
Wiesbaden, Am Warmen Damm

Einsame Krähe
auf der Suche nach Futter
im vereisten Gras.
© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing, 12.02.21
Wiesbaden, Am Warmen Damm

Das Entenrevier
nun von Tauben erobert,
denn das Wasser fehlt.
© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing, 12.02.21
Wiesbaden, Am Warmen Damm

Wo sonst des Brunnens Wasser fließen
und strömend füllen Rund für Rund,
lässt Winter Eis als Zauber grüßen,
bizarr erhellt mit Sonn‘ im Bund.
Das strahlt, als sei es ein Geschmeide,
und schimmert glitzernd wunderschön.
Du siehst ’s erfreut; als Augenweide
magst du das „Bowling Green“ weiß seh’n.
Darfst dies nun als Geschenk erleben,
denn solch ein Winter ist hier rar,
das Bild erinnernd dir verweben,
den Glücksmoment, der wunderbar.
© Foto u Text: Ingrid Herta Drewing,

Kalte Nasen, warme Hände
und die Wangen frisch und rot,
Kinder toben im Gelände,
reichlich Schnee im Angebot.
Winter hat hier über Nacht
endlich ihren Wunsch erfüllt
und das Tal recht gut bedacht,
ganz in Schnee nun eingehüllt.
Hurtig geht ’s den Hang hinunter.
Herrlich, wie der Schlitten flutscht!
Helles Lachen, da sind munter
auch ein paar schon ausgerutscht.
Wo die großen Jungen schlittern,
wollten ’s Jan und Sven probieren.
Evchen schien den Fall zu wittern,
wollte sich da nicht blamieren.
Doch nun bei der Schneeballschlacht
mischt auch sie recht fröhlich mit,
trifft den Pit, der schallend lacht:
„Warte nur, bald sind wir quitt.“
„Kommt, lasst uns den Schneemann bauen!“,
ruft da Max, “ dort vor dem Haus
soll er Wache stehen, schauen,
wer da reingeh’n wird und raus!“
Schnell sind viele mit dabei,
wälzen Kugelbauch und Kopf.
Laura bringt noch schnell herbei
für den Hut ’nen alten Topf.
Und alsbald grüßt groß im Garten
stolz ein schöner Schneemannwicht.
Ja, so mag der Winter starten,
wenn er uns viel Freud’ verspricht!
© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden, Auf der Platte, 1980

Dachgauben tragen weiße Hauben,
vom Winter zart herausgeputzt.
Die Efeuwand, jüngst erst gestutzt,
lässt schimmernd fast an Zauber glauben.
Es hat der Schnee hier über Nacht
der Stadt den hellen Glanz verliehen;
nun, da die trüben Nebel fliehen,
zeigt Sonne leuchtend ihre Pracht.
Und lässt den Wintertag erstrahlen,
wenn glitzernd, Diamanten gleich,
die Sternkristalle flockig weich,
Licht brechend, Regenbogen malen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Bei uns gibt’s auch ein „Weißes Haus“,
von Washington es spricht.
Doch kommt nicht Donald Trump heraus,
es ist postfaktisch dicht.
Vor hundert Jahren ward’s erbaut,
Herrn Söhnlein galt’s als Ziel,
zu schenken Emma, seiner Braut,
ein heimatlich Gefühl.
Klar nach dem Krieg für USA,
dass man sich suchte aus,
weil Ähnlichkeit man deutlich sah,
als Stützpunkt dieses Haus.
Bis ins Jahr ’90 so genutzt,
ist jetzt das Haus zivil,
steht nah dem Park, herausgeputzt,
erglänzt im alten Stil.
Es macht sich gut trotz Wintersicht,
wenn golden Sonne strahlt
sein Säulenweiß von warmem Licht
wird friedlich schön bemalt.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Bald ist er aller Blätter bar,
der Ahornbaum, der dort darf strahlen,
sich leuchtend in die Landschaft malen
vor einem Himmel hell und klar.
Wohl legt schon Spätherbst seine Spuren,
macht müd den Morgen, neblig, kalt,
schickt Stürme nun in Park und Wald,
und Laub welkt, säumt die feuchten Fluren.
Doch mögen auch die Blätter fallen,
uns bleibt noch dieses schöne Bild,
schenkt im Erinnern sich so mild,
wenn hier nur graue Nebel wallen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden, Nerotal

Der Morgennebel trübt noch meinen Blick,
dieweil ich dort am Fenster Weite suche
und schwache Baumkonturen nur verbuche,
still hoffend auf der Sonne golden Glück.
Doch ’s Stövchen leuchtet hell und wärmt den Tee,
schafft wohlige Behaglichkeit im Raum,
und so, als schenke Spätherbst einen Traum,
erschau ich vor dem Haus die Nebelsee.
Die Phantasie lässt mich dort Feen sehen,
die zart verschleiert tanzen, leichthin schweben
des Tages Licht allmählich sanft verweben,
bevor sie mit dem Nebel flüchtig gehen.
Und dann erwacht dies farbenfrohe Glänzen,
das Herbst ins Laub der Bäume golden flicht,
uns schenkt, als sei ’s ein leuchtendes Gedicht,
das er in vielen Tönen mag kredenzen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Im Mittags-Leuchten leicht die Blätter schweben,
der Linden Herzen, Birken-Blattgold fein.
Des Ahorns Laub, ein glühend rot Erbeben,
lässt noch zum Abschied uns das Glück erleben,
das schöne Farben schenken diesem Sein.
Nur zart berührt der Wind im Spiel die Saiten,
wenn er zum Reigen lädt die Blätter ein.
Ich steh‘ und seh‘, wie sanft sie abwärts gleiten,
als wollten sie, vom Zweig gelöst, bereiten
jetzt ihren letzten Tanz in Park und Hain.
Mir ist, als schenke da ein Innehalten
im Kreislauf diese Lebensstunde rein,
geborgen hier in diesem linden Walten,
bevor des Spätherbsts kalte Spukgestalten
in graue Nebel hüllen alles ein.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Nerotal

Im Frühling, Mai, dein zartes Lächeln,
das Sommergrün ins Licht gelenkt,
noch im September mildes Fächeln
und golden nun dies Herbstgeschenk!

So lieblich grüßt du uns Wiesbaden,
du Stadt, am Taunushang verzweigt,
magst Gäste gern, sie einzuladen
weiß auch der Rhein, sich westwärts neigt.

Jetzt strahlen alle Berge, Hänge;
ein Indian Summer lädt uns ein.
Noch zeigt sich hier nicht Nebels Enge,
Blauhimmeltage, klar und rein!
Da mag man gern im Freien weilen
in Park und Garten, Wald und Feld,
des Historismus Kunst zeigt Zeilen,
verschönt hier mit Natur die Welt.

Meist ist der Winter uns gewogen,
zeigt sich nur kurz mit Frost und Schnee.
Die Vögel, die nicht südwärts zogen,
sie zwitschern früh schon in der Höh‘.
Doch auch der Sportsfreund muss nicht darben,
mit Loipen lädt die Platte ein,
zeigt sich in weißen Winterfarben,
ermöglicht Rodeln, Ski fahr’n fein.
© Fotos u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Wilhelmstraße