Archive for Februar 2021

 
 

Frühlingsboten

Der Kraniche Zug
schreibt schon sein Siegeszeichen
hoch in den Himmel.

Kleine Schneeglöckchen
grüßen in den Vorgärten.
Dort singt die Amsel.

Ein kühler Morgen
spielt mit meinem Atemhauch
und Frühlingsträumen.

©Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Am Bach im Winter

Noch fließend, aber eisverhangen ,
fast filigran dein Spitzenkleid;
am Wasserfall jedoch in langen
Eiszapfen starrst du wehrbereit.

Die Gräser, raureifüberzogen,
ins Eis geneigt an Ufers Rand,
und Amseln, die herangeflogen,
lockt Wasser in dein Niemandsland.

Doch wenn dich streift der Sonne Blick,
dann funkelst glitzernd du, kristallen.
Ich steh‘, gebannt im Winterglück,
betrachte es mit Wohlgefallen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal, Schwarzbach

Winter in Wiesbaden

Ein blauer Morgen steigt aus kalter Nacht,
und Sonne weckt die Stadt in Winterblüte,
die noch vor Tagen Nebel, Schnee sah, sacht
und sich nun freundlich zeigt in ihrer Güte.

Die goldnen Türme auf dem Berge leuchten;
das Denkmal einer Liebe, das schön spricht,
sich hell erhebt aus allem Nebelfeuchten,
die Stadt hier überstrahlt im Sonnenlicht.

Am Taunushang im Immergrün geborgen,
mit ihrer warmen Quellen sanftem Hauch
begrüßt Wiesbaden diesen kühlen Morgen.
In Pirouetten tanzt ein zarter Rauch.

©  Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Valentins Brief

Mein duftend süßes Frühlingsveilchen,
mein allerliebstes Warteinweilchen,
mein zitterzartes Elfenlöckchen
und wohlig weiches Wollgrasflöckchen,
mein Zirbelchen, mein Zauselchen,
mein Zuckerschnütchen, Mauselchen,
mein Herzchen, Sternchen, Morgenlicht
mein Glühwürmchen und frecher Wicht,
mein Teufelchen und Freudefunken,
du siehst mich hier so feuertrunken,
dass ich schon fasel im Gedicht,
doch ist’s auch Liebe, die da spricht.
Dies schreibt, ich sehn‘ mich in Wiesbaden
nach dir, mein Schatz, sei eingeladen.

Dein Valentin

P.S.
Geliebte, meines Herzens Sonne,
du Rose meiner Liebeswonne,
mein Freudenquell und Blütenlicht,
ach bitte, komm, vergiss mich nicht!

© Text u. Foto: Ingrid Herta Drewing

BLICK AUS DEM FENSTER

( Das Buch wird demnächst veröffentlicht)

„Blick aus dem Fenster“,
im realen und übertragenen Sinn verstanden, lädt auf poetische Weise zu erweiterter Schau des Lebens ein.
In vielfältigen Gedichtsformen lässt die Autorin die Impressionen des lyrischen Ichs aufscheinen.
Sowohl die Schönheit der Natur und ihre Vergänglichkeit als auch Facetten des menschlichen Lebens werden
in den Blick gerückt. Dabei wird auch die Erfahrung mit der Pandemie nicht ausgespart.
Dennoch ist dieses Buch von einer positiven Grundstimmung getragen und animiert zum Innehalten.
Farbfotografien ergänzen die Texte.

Am Warmen Damm

Einsame Krähe
auf der Suche nach Futter
im vereisten Gras.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing, 12.02.21

Wiesbaden, Am Warmen Damm

Am Teich

Das Entenrevier
nun von Tauben erobert,
denn das Wasser fehlt.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing, 12.02.21

Wiesbaden, Am Warmen Damm

Römischer Brunnen in Wiesbaden

Wo sonst des Brunnens Wasser fließen
und strömend füllen Rund für Rund,
lässt Winter Eis als Zauber grüßen,
bizarr erhellt mit Sonn‘ im Bund.

Das strahlt, als sei es ein Geschmeide,
und schimmert glitzernd wunderschön.
Du siehst ’s erfreut; als Augenweide
magst du das „Bowling Green“ weiß seh’n.

Darfst dies nun als Geschenk erleben,
denn solch ein Winter ist hier rar,
das Bild erinnernd dir verweben,
den Glücksmoment, der wunderbar.

© Foto u Text: Ingrid Herta Drewing,

Februarmorgen

Ein Wintermorgen, und erröten
wird nun der Horizont im Ost.
Es ging die Nacht und ließ den Nöten
des Tages noch gemildert Frost.

Der Himmel spielt leicht ins Türkise,
klart auf, die Sonne hell erstrahlt,
und Schnee erglänzt in Wald und Wiese,
von ihrem Lichte weiß bemalt.

Die Tauben plustern ihr Gefieder
und putzen sich hoch auf dem Dach,
wo Rauch in Pirouetten wieder
verrät, dass auch ein Mensch ist wach.

Zum Futterhäuschen fliegen Meisen,
possierlich sind sie anzuseh’n.
Ich steh‘ am Fenster, seh‘ dem leisen
Beginn des Tages zu, der schön.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Winterhauch

Ein zarter Flaum bedeckt die Wege, Schnee!
Der Gärten Gräser stehen starr, erblasst;
und weiße Dächer grüßen in der Höh’
wie weiße Hüte, nun noch bar der Last.

Als habe wer mit einem großen Sieb
fein Puderzucker überall verstreut,
und Frost dafür gesorgt, dass er hier blieb
so zauberhaft, für ’s Auge eine Freud’.

So täuscht der Winter uns auf sanfte Weise.
Jedoch, wir wissen wohl um seine Macht,
wie er die Flüsse, den Verkehr im Eise
schon oft zum Stillstand hat gebracht.

Doch lehrt Erfahrung auch, nach Winterleid
erquickt uns bald die milde Frühlingszeit.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing