Spätsommers Abschied

Es fliegen die silbernen Weben,
gesponnen so fein, über Land.
Im Sonnenlicht glitzern sie, schweben,
sich hoch in die Lüfte erheben,
als seien sie himmlisches Pfand.

Den Herbstbeginn nennt der Kalender,
obwohl Sommers Feuer noch schwelt.
Doch rötet sich Wein am Geländer,
ein Maler und Farbenverschwender
uns goldene Märchen erzählt.

Die Früchte zu ernten, die reifen,
wirkt man nun in Garten und Feld,
lässt weithin die Blicke hier schweifen,
darf dankbar, sich freuend, begreifen
als Wunder das Leben der Welt.

© Ingrid Herta Drewing,2016


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