Verregneter Mai

Die Regentropfen perlen an mein Fenster.
Ich schau hinaus und seh‘ kein Himmelblau,
im Mai kaum Sonne, nur der Wolken Grau;
als kämpfe Winter, schicke Nass-Gespenster,
zu wehren Frühlings milder Blütenschau.

Das trübt fast wie Corona hier das Leben.
Da kaum noch ein gesellig‘ Sein verbleibt,
nur virtuell es meinen Tag antreibt,
wenn ich mit Wort und Bild mich darf verweben
im Internet, wo man Gedichte schreibt.

Und dennoch mag ein Trost die Stimmung heben:
Der Regen füllt die Speicher auf im Land,
das Grundwasser, das durch der Dürre Tand
der letzten Sommer fehlte fast zum Leben,
als man statt Bächen, Flüssen oft nur Rinnsal fand.

Geduldig will ich auf den Juni hoffen,
dass durch das Impfen Sars 2 nicht mehr sei
für uns gefährlich; wir dann leben frei,
einander so begegnen froh und offen,
und Kummer,Trübsal endlich sind vorbei!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing


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