Trauerweide

Noch spielen Sonnenfunken in den Haaren
der alten Weide, spiegelnd sich im See
an manchen Tagen, himmelblauen, klaren,
im Raureif glänzend, Gruß der Nebelfee.

Erstarrt in stummer Trauer steht sie dort,
kein warmes Windgeflüster in den Zweigen.
Wo unlängst Wasservögel wild vor Ort,
entfaltet sich der Kälte eisig‘ Schweigen.

Des Winters Boten herrschen hier im Land
und halten lichtes Leben fest gefangen.
Die Milde wich der rauen,kalten Hand,
und es gefror das Lächeln, scheues Bangen.

Jedoch es schläft noch in den Tiefen jenes Leben,
das sich im Frühling blühend wird erheben.

© Ingrid Herta Drewing


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