Die Wilhelmstraße im März

Gleich kühnen, kampfbereiten Recken
stehn die Platanen im Spalier.
Wie Fäuste sie die Äste strecken
und zeigen sie recht knorrig hier.

Da mag man es fast gar nicht glauben,
dass bald sie zartes Grün belaubt
und in den Kronen thronen Tauben,
die an ihr friedlich‘ Sein geglaubt.

Doch dann im Mai empfängt hier milde
die Wilhelmstraße als Allee
im grünen Glanz die Festspielgilde,
und Frühling klingt am kleinen See.

© Fotos u. Text: Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden, Wilhelmstraße

Die Wilhelmstraße im März

Gleich kühnen, kampfbereiten Recken
stehn die Platanen im Spalier.
Wie Fäuste sie die Äste strecken
und zeigen sie recht knorrig hier.

Da mag man es fast gar nicht glauben,
dass bald sie zartes Grün belaubt
und in den Kronen thronen Tauben,
die an ihr friedlich‘ Sein geglaubt.

Doch dann im Mai empfängt hier milde
die Wilhelmstraße als Allee
im grünen Glanz die Festspiel-Gilde,
und Frühling klingt am kleinen See.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Winter im Kurviertel

Da stehen sie in Reih und Glied
in der Allee, Platanen
und gleichen starken Recken,
die ihre Fäuste strecken,
den Winter ernst zu mahnen,
der ihnen harten Frost beschied.

Das alte Jahr ist bald vorbei,
in Grau geht es zur Neige.
Und mag der Schnee auch decken,
was Vögel sonst beflecken,
So bar der zarten Zweige
bleibt fern der grüne Papagei.

Dort, wo der hohen Bäume Macht
ihn schützt, gewährt ihm Wohnen
mag er sich nun verstecken.
Doch kann man ihn entdecken,
wenn in den kahlen Kronen
sein lautes Käckern er entfacht.

© Ingrid Herta Drewing,2014