Beim Anblick der Seifenblasen

Gebilde aus schillernden Illusionen
stieben und platzen wie Blasen im Wind.
Wir Menschen,vereinnahmt von Sensationen,
Verirrte auf Pfaden des Lebens oft sind.

Den Blick gilt’s zu schärfen, um zu erkennen,
ob dich dein Weg auch zum Ziel hier nun führt.
Nichts sollte dich von Verantwortung trennen,
sei hilfsbereit, gütig und menschlich berührt!

Vielleicht wird dein Hoffen, das in sich einte
Sehnen nach Liebe und Frieden der Welt,
dann fern der Tränen, nächtens geweinte,
am Tage im Licht der Wahrheit erhellt.

© Ingrid Herta Drewing

Fernstenliebe

Du sagst, die Welt halte den Atem an,
meinst, dass sie nicht in Mitleid nur verweile,
sondern auch tue, was sie geben kann?

Jedoch der Katastrophen Folge, Eile,
die Sensationen machen Fühlen stumpf.
Der Mensch gewöhnt sich an den Schlag der Zeile.

Wie bald erinnert er sich nur noch dumpf,
dass in der Ferne irgendwer gelitten,
weil irgendetwas furchtbar spielte Trumpf.

Aktiv wird wohl der Mensch erst, wenn inmitten
der eignen kleinen Welt die Not sich zeigt.
Ansonsten, weiß er kühl und klar zu splitten.

Ja, Welt hält kurz den Atem an, dann schweigt
der Altruismus, hält die Tat zurück.
Durch täglich neue Schreckensnachricht neigt
man fast dazu, zu wähnen ein Geschick.

© Ingrid Herta Drewing, 2014