Archive for the Category Leben

 
 

Vögel des Glückes, eine Villanelle

Die Kraniche, die nun nach Süden fliegen,
hoch überm Rheintal prangt ihr „Victory“,
verkünden uns:„Das Gute, es wird siegen!“

Von Norden kommend zeigt ihr Zug gediegen
Gemeinsamkeit, des Fluges Harmonie,
die Kraniche, die nun nach Süden fliegen.

Ich seh‘, wie sie sich hoch in Lüften wiegen,
und hör‘ des wachsam‘ Rufens Melodie,
verkündend uns: Das Gute, es wird siegen!“

Nicht Wetter, Weite lässt sie unterliegen,
sie meistern ’s klug mit Kraft und Energie,
die Kraniche, die nun nach Süden fliegen.

Die „Segel-Flieger“ wird nichts unterkriegen,
es schenkt Natur auch ihnen Strategie,
verkünden uns: „Das Gute, es wird siegen!“

Des Glückes Vögel, die hoch aufgestiegen,
ein Zeichen für des Lebens Licht, Magie,
die Kraniche, die nun nach Süden fliegen,
verkünden uns: „ Das Gute, es wird siegen!“

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto: Pixabay

Wasser

Die Erde, die uns Menschen nur geliehen,
zur Pflege anvertraut für kurze Zeit,
sie braucht das Wasser, um schön zu erblühen
und schwebt im All so zart im blauen Kleid.

Das Wasser, das hier unser aller Leben
erst möglich macht, frisch und gesund erhält,
ist ein gar kostbar Gut, drum lasst uns streben,
es rein zu halten in der ganzen Welt!

Dies‘ Paradies aus Seen, Tieren, Bäumen
soll aller Erdenkinder Hort doch sein,
wo Lachen, Spielen, Singen, zärtlich‘ Träumen
uns laden in das Wunder Leben ein.

Dies alles wird nur möglich auf der Welt,
wenn nicht der Mensch das Wasser hier vergällt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Anthropozän (II)

Der Sonne heiße Hände nun ergreifen
das Land und tilgen dort, was jüngst noch grün,
lebendig wollte sanft hier blühen, reifen,
bevor die Kraniche nach Süden zieh’n.

Kein Regen fällt, die Pflanzen fast verdorren;
in Bränden sterben Wälder weit und breit,
und dennoch meinen Menschen, recht verworren,
solch Wetter sei kein Zeichen unsrer Zeit.

Obwohl seit langem Wissenschaftler mahnen,
dass so der Klimawandel wird entfacht,
hisst man mit CO2 die falschen Fahnen,
anstatt zu handeln, nachhaltig, bedacht.

Im Wachstumswahn Bequemlichkeit zu pflegen,
dazu sind viel zu viele noch bestrebt;
im Ego-Trip versäumen sie zu hegen
die Erde, dass des Kindes Kind auch lebt.

Kein Tier vermag es, seine Art zu richten.
Der Mensch, dem einst Erkenntnis Glück verhieß,
ist hochmütig dabei, hier zu vernichten
das Wunder Leben, irdisch‘ Paradies!

© Text: Ingrid Herta Drewing, 2022
Foto : Pixabay

Naturnähe

Wie gut, dass wir hier hautnah noch erleben,
empfinden können alle Jahreszeiten,
dass uns Natur im Umfeld ist gegeben
und nicht nur virtuell im Bildschirm-Gleiten!

Dass es noch Häuser gibt, wo man die Fenster
weit öffnen kann, die frische Luft zu spüren,
und nicht im Bann geschäftiger Gespenster
sich lässt das Leben weich gespült filtrieren!

Noch ist der Mensch ein Wesen, das Natur
in Nähe braucht, nicht nur PC, Maschinen,
die leicht auch führen in des Fremdseins Spur,
obwohl die Dinge täglich nützlich dienen.

Wir mögen die Natur mit ihrem Flunkern,
verabscheuen ein Leben, grau, in Bunkern.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Wiesbaden,Weiher im Park “ Am Warmen Damm“

Beim Anblick der Mauersegler

Anmutig leicht, wie Mauersegler schweben
im hohen Blau der Himmelslüfte hin,
möcht’ sich auch schwerelos mein kleines Leben
in dieses frühen Sommers Licht verweben,
nicht wähnen Anfang, Ende, Sinnbeginn.

Auf weiten Schwingen in den Abend gleiten,
wenn tief am Horizont die Sonne loht
und lange Schatten durch die Straßen schreiten.
Im letzten Licht noch weit die Flügel breiten,
bevor die Dunkelheit den Tag bedroht.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto: Pixabay

Maienlied

Des Maien Grün, der Zauber erster Liebe,
in einem Frühlingswald so lind erwacht,
als ob hier Elfen ihre Lieder schrieben,
mit Liebe, Anmut, Zärtlichkeit bedacht.

Auch Sommers Glut, des Herbstes Flammenfarben,
sie malen sich erinnernd in das Bild.
Die Träume, die in Winters Stille starben,
sie wachen auf in jedem Frühling, mild.

Sie wirken hier in wundervollen Kreisen,
und sanft erfüllen darf sie die Natur.
Wir folgen dieser Schöpfung, die so weise
auch unsrem Leben schenkt die lichte Spur.

Und hegen dieses Glück mit allen Sinnen;
im Spiel der Zeit ein stetes neu’ Beginnen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Nerotal

Blick in den Mai-Himmel

Gleich weißen Gespinsten die Cirrus-Weben
im Blau des Himmels hoch ziehen dahin,
Und Mauersegler gleiten dort, schweben,
verkünden Spätfrühling, Sommerbeginn.

Jungvögel, flügge, das Fliegen noch üben,
während die Großen in sausendem Flug
laut rufend hier durch die Häuserschlucht stieben
in kleinen Gruppen, ein rauschender Zug.

Sie sind mir immer  willkommen als Boten,
mit ihnen kehren Licht, Wärme zurück.
Nun lässt das Leben uns Freude ausloten,
verheißungsvoll schenkend das kleine Glück.

Und mag uns  arg manch Gewitter hier dräuen,
gibt uns Natur doch auch Anlass, zu freuen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Maienliebe

Die Pflanzen grünen, und an vielen Brücken
wächst auch die Zahl der Schlösser nun rasant.
Die Paare geben sie als Treue-Pfand
der wahren Liebe, die sie darf beglücken.

So manches Schloss hängt fest hier noch nach Jahren,
obwohl die Liebestreu längst korrodiert.
Wie auch ein Herz in Rinde, Baum floriert,
erzählt von trauter Zweisamkeit der Paare.

Nicht jede Liebe, die im Mai erwacht
und Hoffnung in zwei junge Herzen pflanzt,
besteht des Lebens wilden, kühnen Tanz.
Zu früh zeigt oft der Winter seine Macht.

Jedoch der Liebe schöner Augenblick
bleibt doch bewahrt und zeigt: Es gibt das Glück!

© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto: Pixabay

Magischer Augenblick

Ja, Tage gibt es, die sich zart entfalten,
wie Rosenblüten sich im Licht bereiten.
Die Sonne wird am Himmel leuchtend walten,
im Abendrot erglühen, sinkend gleiten.

Den Sternen-Mantel darf die Nacht ausbreiten.
Des Mondes Silber fließt auf Stadt und Land,
mag sanft die Schwäne auf dem See geleiten,
und Weiden träumen dort an Ufers Rand.

Da wähnst auch du dich jenseits aller Zeiten,
gebannt von diesem schönen Augenblick,
und deine Seele fühlt die stillen Weiten
des wunderbaren Lebens, irdisch‘ Glück.

Du hörst dein Herz, folgst nicht dem Takt der Uhr,
verzaubert schaust du: Schön ist die Natur!

© Foto u. Text:  Ingrid Herta Drewing

Frühlingsgruß

Lasst uns froh den Lenz begrüßen,
der sich grünend eingestellt,
rauschend lässt den Schwarzbach fließen,
weckt der Wiese duftend‘ Welt.

Zilla blau, auch zarte Veilchen,
der Narzissen Sterne glüh’n,
und im Park, nach einem Weilchen,
hell Magnolien, Kirschen blüh’n.

Lieblich auch der Amsel Singen,
wie ’s vom hohen Wipfel klingt,
schenkt den Tagen dieses Schwingen,
das tief in die Seele dringt!

Es vermag den Blick zu heben
weg von Krise, Leid und Krieg,
zaubert Leichtigkeit ins Leben,
Freude wird zum wahren Sieg.

© Text u. Foto : Ingrid Herta Drewing

Wiesbaden, Nerotal, Ostern 2022