Archive for the Category Umwelt

 
 

Tanker-Havarie

Des Lebens Gefieder
ermattet
am Strand.

Verloren
das unschuldige Weiß
der Schwäne.

Schwarz
schreibt die Ölspur
den Tod.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Appell

Wir haben uns so weit entfernt
von Menschlichkeit und Pflichten
und hausen auf dem blauen Stern,
als gäb’s noch einen, wo wir gern
das Leben auch vernichten.

Die Dummheit, Gier treibt uns in Not.
Der Hochmut als Verführer
bringt nur das falsche Angebot,
den Wahn der Egomanen, Tod.
Wir alle sind Verlierer.

Wacht auf und seht, was sich da tut!
Lasst euch nicht länger blenden
von salbungsvoller Werbeflut,
seid Lebens-Lobby, habt den Mut,
das Blatt doch noch zu wenden!

© Ingrid Herta Drewing,2014

Tödlich

Dünger, Weichspüler,
Hormone dopen den Fluss,
der diesen See speist.

Kein Fischlein schwimmt hier,
nur Wasserpflanzen – Dickicht,
totes Gewässer.

Der moderne Mensch,
in maßloser Profitgier,
zerstört die Natur.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Land-und Waldflucht

Jetzt ist die Zeit der Elstern und der Krähen;
sie suchen für die kalte Zeit Quartier
und finden es am Rand der Stadt; die Nähe
der Menschen bürgt mit Müll für Futter hier.

Wo auf den Feldern früher goldne Garben
den Vögeln manches Korn bereitgestellt,
da heißt es heute meistens für sie, darben,
denn dort wächst Raps, für Ökosprit bestellt.

Sie finden statt des Stoppelfeldes Hasen,
die sich vor Bauchweh krümmen, falsche Kost,
die sie mitsamt den Pestiziden fraßen.
Wer fürchtet sich da noch vor Winters Frost!

Auch Wildschweinhorden aus dem nahen Wald,
wo man die Eichenbäume dezimiert’,
sie wühlen in der Vorstadt ohne Halt
die Gärten durch; nach Futter wird gespürt.

Es spielt der Marder gerne mit Mechanik;
und parkt ein Auto, es ihm schon gehört.
Der Fahrzeughalter schimpft, gerät in Panik,
das Kabelwerk des Wagens ist zerstört.

So haben auch noch viele andre Tiere
die Stadt als neuen Lebensraum entdeckt.
Wenn sie den ihren an den Mensch verlieren,
dann nehmen sie sich seinen, aufgeschreckt.

© Ingrid Herta Drewing

Nachhaltigkeit

Dem Kreislauf der Natur
läuft vieles arg zuwider,
was auf des Menschen Spur,
der überall auf Tour,
sich schlägt so schädlich nieder.

Die Stoffe hergestellt,
zum Beispiel Plastik pur,
für die bequeme Welt,
der Luxus so gefällt,
meist’ bringen Schaden nur.

Was zum Gebrauch bestimmt,
dient heute dem Verbrauch.
Was „in“ die Mode trimmt,
man schnell als „ out“ vernimmt,
entsorgt es zügig auch.

Als wären stets ersetzbar
der Erde gute Güter,
die doch für uns unschätzbar!
Natur ist sehr verletzbar,
auch wir. Seien wir Hüter!

© Ingrid Herta Drewing

Verblendung

Wir leben so, als sei die ganze Erde
für uns alleine da, für uns gemacht,
als ob Ressourcen könnten sich vermehren
wie Schafe, zahlreich und in großen Herden.
Wir beuten alles aus, oft unbedacht.

Und nichts als Abfall lassen wir zurück,
verklappen Altöl rasch auf hoher See,
den Plastikmüll in Massen, Stück für Stück
im Meer versenkt, Elektrokram gezückt,
und Weltraumschrott umkreist uns in der Höh’.

Wir kommen schnell von einem Ort zum andern
und schicken Waren ständig auf die Reise.
Doch während wir so just-in-time salbandern
und sorglos rasend durch Regionen wandern,
zerstören wir das Erdenklima leise.

Vernichten so, was währte Jahrmillionen,
der Pflanzen, Tiere, Menschen Lebensraum,
als hätten wir ’ne zweite Welt zum Wohnen
und brauchten diese Erde nicht zu schonen.

Wann endet endlich dieses Wahnsinns Traum?

Ingrid Herta Drewing

Krone der Schöpfung

Die Kröte in dem dunklen Erd-Zuhause,

sie weiß, wie sie sich vor der Sonne schützt.

Der Sommerhitze brütend wildem Grause

entgeht sie so im Kühlen, recht gewitzt.

Doch mancher Mensch lässt sich recht gerne grillen

und legt sich bar an heißen Sonnenstrand;

den Schönheitswahn der Bräune dort zu stillen,

verleugnet er Gefahren, die bekannt.

So wider bessres Wissen falsch zu handeln,

schafft diese Schöpfungskrone jederzeit.

Kein Tier, das mit uns muss auf Erden wandeln,

gebärdet sich so dumm im Hochmutskleid.

Wir, die die Umwelt unentwegt zerstören,

entpuppen uns als Fehler der Natur,

wenn wir nicht endlich auf die Mahner hören,

die Umwelt schonen, finden rechte Spur.

Natur kann ohne uns wohl immer sein;

wir aber sind nur Teil von ihr und klein.

Ingrid Herta Drewing

Erntedank-Gedanken

Dies Leben hier auf Erden zu erschauen

in seiner Vielfalt, Farbe, seinem Glanz;

uns auch mit seiner Schöpfung zu betrauen,

zeigt Gottes Liebe uns Geschöpfen ganz.


In seiner Güte hat er uns geliehen

die Erde, die uns reich im Leben hält.

Wir sollten sorgsam sein und uns bemühen,

dass wir sie schützen, halten wohl bestellt.


Ein jedes Wesen, jede Pflanze hier auf Erden

ist einzigartig, lässt uns dies verstehen,

damit wir Gottes Gärtner, gute Hüter werden.

Nur so wird unser Leben nicht vergehen.

Ingrid Drewing

Fortschritt

Wir , die wir sehend blind am Abgrund stehen

und täglich handeln ohne Hirn und Herz ,

wir proben eitel wissend das Vergehen

der Pflanzen , Tiere , Menschen wie im Scherz.



Der Flüsse Wasser haben wir vergiftet ,

das Meer mit Öl verseucht und überfischt.

Den Fortschritt ,den wir technisch flott geliftet ,

wir nutzen ihn ,doch hilft’s uns nicht .

Da wir im Grunde , geht’s um unser Wesen ,

ohne Vernunft und Herz im Stillstand stehen ;

Jahrtausende Kultur ,das Rechnen , Schreiben ,Lesen

und dennoch Krieg , Gewalt und kein Verstehen!



Verstehen auch , dass einzig diese Erde

als „Raumschiff „alles das, was Leben heißt ,enthält ,

und die Maxime :

Mensch , sei nicht vermessen , nie gefährde

den schönen Lebensraum , der dich erhält !

Ingrid Drewing