Appell zur Umkehr und Kommentar

Da lebst du, Mensch, auf dieser schönen Erde,
die dich ernährt, dir Lebensraum gewährt,
und führst dich auf gar furchtbar, eine Herde
von wilden Stieren rast nicht so gestört.

Vergiftest Böden, Flüsse; auch dein Leben
bedrohst du, wenn du achtlos beutest aus,
anstatt zu wahren, pflegen, was gegeben,
das Fundament, auf welchem steht dein Haus.

Vernichtest deine Art, scheinst nichts zu spüren.
Die Tiere, Pflanzen hast du dezimiert.
Wo die Natur noch grünt, wird Asphaltieren,
Zersiedeln gnadenlos doch durchgeführt.

Und alles nur, weil du in deiner Gier
wie toll, so maßlos lebst auf dem Planeten,
der doch im All als zarte, blaue Zier
einmalig, unersetzbar, klar sei’s jedem!

Wach endlich auf aus deinem Wachstumswahn!
Lass die Vernunft anstatt der Triebe walten;
nachhaltig kultivieren, wähl die Bahn,
die hier das Leben dauerhaft kann halten!

Gewiss solch klagender Appell,
in den ich mich beziehe ein,
bewegt zum Bessern nichts so schnell.

Vielleicht mag’s dennoch Anstoß sein,
dass wir als Menschen hier auf Erden
bedenken, was wir ändern werden,
weil wir, ob Mann, Frau oder Kind
doch darauf angewiesen sind,
dass es noch zukünftig kann geben
auf dieser Welt für uns ein Leben.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing


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