Erdenleben

Das Wissen wächst und damit auch das Staunen,
wie dieses Leben hier darf wirken, werden,
wie aus dem Schwingen und dem leisen Raunen
ein Klingen im Crescendo wird auf Erden.

Die Fülle jener vielen Formen, Farben,
daran kein Auge sich kann sehen satt;
der Schönheit Schein beschenkt uns, lässt nicht darben,
obwohl Natur doch auch Gefahren hat.

Als Tanz auf dem Vulkan erscheint dies‘ Leben,
das auf den Platten einer dünnen Kruste weilt,
wenn dessen Grenzen zeigt der Erde Beben,
dem Hochmut trotzt, der uns so oft ereilt.

Wir Menschen, die noch kaum das Sein ermessen,
erliegen allzu leicht der Allmacht Wahn,
die uns lässt unsre Sterblichkeit vergessen,
weil wir uns schon als eigne Schöpfer sah’n.

Und oft zerstören wir das, was wir lieben,
der Arten Vielfalt wurde dezimiert,
weil wir verblendet uns im Großtun üben,
das Unrecht und Zerstörung stets gebiert.

Gemeinsam sollten wir hier Leben hegen,
anstatt in Krieg und Not uns zu verlieren!
Somit auch Fauna, Flora sorgsam pflegen,
nachhaltig unser Wirken, Walten führen!

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Appell zur Umkehr und Kommentar

Da lebst du, Mensch, auf dieser schönen Erde,
die dich ernährt, dir Lebensraum gewährt,
und führst dich auf gar furchtbar, eine Herde
von wilden Stieren rast nicht so gestört.

Vergiftest Böden, Flüsse; auch dein Leben
bedrohst du, wenn du achtlos beutest aus,
anstatt zu wahren, pflegen, was gegeben,
das Fundament, auf welchem steht dein Haus.

Vernichtest deine Art, scheinst nichts zu spüren.
Die Tiere, Pflanzen hast du dezimiert.
Wo die Natur noch grünt, wird Asphaltieren,
Zersiedeln gnadenlos doch durchgeführt.

Und alles nur, weil du in deiner Gier
wie toll, so maßlos lebst auf dem Planeten,
der doch im All als zarte, blaue Zier
einmalig, unersetzbar, klar sei’s jedem!

Wach endlich auf aus deinem Wachstumswahn!
Lass die Vernunft anstatt der Triebe walten;
nachhaltig kultivieren, wähl die Bahn,
die hier das Leben dauerhaft kann halten!

Gewiss solch klagender Appell,
in den ich mich beziehe ein,
bewegt zum Bessern nichts so schnell.

Vielleicht mag’s dennoch Anstoß sein,
dass wir als Menschen hier auf Erden
bedenken, was wir ändern werden,
weil wir, ob Mann, Frau oder Kind
doch darauf angewiesen sind,
dass es noch zukünftig kann geben
auf dieser Welt für uns ein Leben.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Heißer Frühling

Als wolle uns der Frühling nun entgleiten,
hat hitzig sich schon Sommer eingestellt.
Es mischen sich so wirr die Jahreszeiten,
befremdlich hier in unsrer kleinen Welt.

Der Klimawandel zeigt sich unbestritten,
und Permafrost gar in den Alpen taut.
Auch dort,wo sonst ins Tal die Gletscher glitten,
hat Trockenheit Geröllhalden gebaut.

Die Wissenschaftler seit Jahrzehnten warnen
davor, was falsches Handeln richtet an,
doch lässt der Mensch im Alltag sich umgarnen
von dem, was ihm Bequemes schaffen kann.

Da braucht es Weitblick, einen starken Willen,
dass wir das, was uns droht, noch halten auf.
Natur kann ohne uns sich neu erfüllen,
nimmt fühllos unsren Untergang in Kauf.

Es wäre an der Zeit, jetzt aufzuwachen,
zu lösen sich von jenem Wachtumswahn,
der, Ausbeutung und Gier in seinem Rachen,
uns wirft heraus aus unsres Lebens Bahn!

© Ingrid Herta Drewing,2017

Erntedank

Wir, die im Überfluss hier leben,
wo Waren die Regale füllen,
um dem Bedarf stets stattzugeben.
Wir konsumieren und erstreben
stets mehr, das unsre Wünsche stille.

Und wir vergessen meist dabei
die Mühen, die zur Ernte führen,
als seien jene Güter frei.
Das wüste Wegwerf-Allerlei
scheint täglich das zu demonstrieren.

Die Wirtschaft nur nach Wachstum giert,
beziffert Wohlstand zäh in Zahlen,
obgleich der Mensch sich wohl verliert,
wenn er nur auf Vermehrung stiert,
die sich im Kontenstand mag malen.

Doch wäre Demut angebracht
für jede Ernte Dank zu sagen,
dem Schöpfer, der das Leben macht
und über All und Welten wacht,
die Erd‘ zu hegen, zu bewahren!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Hochwasser

Die Felder tief im Nass versunken,
die Wiesen wässrig aufgewühlt,
von Bächen, Flüssen, Regen trunken,
sind weite Flächen überspült.

Und von den Bergen rutscht die Erde;
die Schlammlawine rauscht ins Tal,
als wolle eine Schreckensherde
alles zermalmen hier in Qual.

Der glucksend helle Sommerbach
tobt nun durchs Dorf als wilder Strom,
und mancher Mensch flieht schnell auf ’s Dach,
weil brausend ihm die Wasser droh’n.

Die Flüsse steigen aus den Betten
und überfluten Täler, Auen.
Nicht immer hilft ein Deich zu retten,
wo sich die Wasser hoch aufstauen.

Erneut lernt man Land unter kennen,
ein Wink des Klimas, dieses Nass!
Was wir oft knapp Hochwasser nennen,
deckt nur den Boden in dem Fass,
das wir zum Überlaufen bringen,
den Klimawandel heizend an,
weltweit uns Wachstumswahn verdingen,
anstatt zu wählen rechte Bahn.

Es scheint die Lösung doch zu geben,
die uns langfristig helfen kann;
sie heißt: Mit der Natur zu leben,
anstatt nur Kampf zu sagen an!

© Ingrid Herta Drewing,

Umkehr

Da lebst du, Mensch auf dieser schönen Erde,
die dich ernährt, dir Lebensraum gewährt,
und führst dich auf gar furchtbar, eine Herde
von wilden Stieren rast nicht so gestört.

Vergiftest Böden, Flüsse; auch dein Leben
bedrohst du, wenn du achtlos beutest aus,
anstatt zu wahren, pflegen, was gegeben,
das Fundament, auf welchem steht dein Haus.

Vernichtest deine Art, scheinst nichts zu spüren.
Die Tiere, Pflanzen hast du dezimiert.
Wo die Natur noch grünt, wird Asphaltieren,
Zersiedeln gnadenlos doch durchgeführt.

Und alles nur, weil du in deiner Gier
wie toll, so maßlos lebst auf dem Planeten,
der doch im All als zarte, blaue Zier
einmalig, unersetzbar, klar sei’s jedem!

Wach endlich auf aus deinem Wachstumswahn!
Lass die Vernunft anstatt der Triebe walten;
nachhaltig kultivieren, wähl die Bahn,
die hier das Leben dauerhaft kann halten!

© Ingrid Herta Drewing

Wachstumswahn

Wir fahren Autos, feuern in Kaminen.
Die Nacht wird Tag uns, denn wir machen Licht,
beleuchten Städte, nutzen die Maschinen.
Auf Erden soll uns schließlich alles dienen.
Hier buchstabiert doch keiner gern Verzicht.

Es zählt die Beute, Jagd auf allen Feldern
Sie macht vor Menschenleben auch nicht Halt;
Organe raubend, tötend, fließen Gelder.
Die Räuber hausen nicht mehr in den Wäldern.
Sie werden heute in Palästen alt.

Wir bringen diese Erde fast ins Schwitzen.
Die Gletscher schmelzen und das Wasser steigt.
Die Tropenmeere sich erzürnt erhitzen,
Zerstörung, Wirbelstürme rasen, Blitze;
des Menschen Grenzen werden klar gezeigt.

Jedoch, noch immer wild im Wachstumswahne,
zerstört der Mensch Natur und beutet aus;
und auch der Wissenschaftler ernstes Mahnen,
die Mäßigung, verbannt er von den Fahnen,
lebt egoistisch hier in Saus und Braus,
vernichtet so der Kindeskinder Haus.

Ingrid Herta Drewing

Maßlos

Kein Tier, auch keine Pflanze hier auf Erden
verbraucht vermessen das, was sie nicht hat;
allein der Mensch mag töricht sich gebärden,
ist maßlos, stellt sich dar als Nimmersatt.

Der Erde Schätze werden ausgeraubt,
und Menschen, Tiere, Pflanzen müssen leiden.
Ein Wesen, das nicht mehr an Zukunft glaubt,
scheint dennoch seinen Kindern sie zu neiden.

Es gilt die Schöpfung sorgsam zu bewahren;
nur diese Erde schenkt uns Lebensraum!
Des Wachstumswahnes nichtiges Gebaren
beachtet diesen Tatbestand wohl kaum.

Wir müssen endlich die Balance finden,
harmonisch uns ins Leben einzubinden.

© Ingrid Herta Drewing