Hirtenlied

hirtenkrippe_oDie Botschaft vom Frieden,
wir hörten sie gern
und folgten der Weisung,
dem leuchtenden Stern.

Wir hofften, es weiche
nun Kummer und Harm,
dass nicht nur der Reiche
sich bette hier warm.

Im ärmlichen Stalle
wir fanden das Kind.
Es lag in der Krippe
bei Esel und Rind.

Und doch war ein Singen,
ein Leuchten im Raum;
das tat uns bezwingen.
Wir atmeten kaum.

Dies Wunder der Weihnacht,
es nahm uns ganz ein,
dass Gott uns das Heil bracht’,
ein Kindlein so rein.

Und andächtig sanken
wir sanft auf die Knie,
in Demut zu danken,
voll Freud’, Harmonie.

Ja, wir armen Hirten
erfuhren sogleich,
auch wenn wir oft irrten:
Wer liebt, der ist reich!

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Pfingstgedanken

Nicht Mauer sein, nicht Wall, der alles trennt,
die Tür sein, die in Freiheit, Weite führt,
die Brücke, die verbindet, was getrennt,
ein Mensch sein, den die Nächstenliebe rührt.

Nicht Feuer sein, im Wahn die Welt zerstörend;
doch Frühlingsregen, der die Erde netzt,
sie hegend, auf des Lebens Stimme hörend,
der Sonne gleich, die sie ins Blühen setzt.

Mit wachen Augen durch das Leben gehen
und Fehler nicht nur bei den Andern sehen,
von Eitelkeit geblendet und gehemmt.

Sich nicht im Starrsinn dumpf ums Ego drehen,
versuchen, andre Menschen zu verstehen,
erscheinen sie zunächst auch noch so fremd.

© Ingrid Herta Drewing

Erntedank

Wir, die im Überfluss hier leben,
wo Waren die Regale füllen,
um dem Bedarf stets stattzugeben.
Wir konsumieren und erstreben
stets mehr, das unsre Wünsche stille.

Und wir vergessen meist dabei
die Mühen, die zur Ernte führen,
als seien jene Güter frei.
Das wüste Wegwerf-Allerlei
scheint täglich das zu demonstrieren.

Die Wirtschaft nur nach Wachstum giert,
beziffert Wohlstand zäh in Zahlen,
obgleich der Mensch sich wohl verliert,
wenn er nur auf Vermehrung stiert,
die sich im Kontenstand mag malen.

Doch wäre Demut angebracht
für jede Ernte Dank zu sagen,
dem Schöpfer, der das Leben macht
und über All und Welten wacht,
die Erd‘ zu hegen, zu bewahren!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Vollmondnacht im August

Es fließt des Mondes Silber in das Tal,
als wolle es verzaubern diese Nacht,
ihr Sommerträume schenken ohne Zahl,
bevor der Herbst beginnt die kühle Wacht.

Die Schönheit lässt uns andächtig erschauen
das Spiel des Erdtrabanten, das bekannt.
Obwohl wir meist nur auf Verstand vertrauen,
sind fasziniert wir, von Magie gebannt.

Was tags uns birgt und schirmt als Firmament,
der Himmel, zeigt das weite All nun offen,
und demütig so mancher Mensch erkennt,
wie klein wir sind und unser irdisch‘ Hoffen.

Doch fühlt er sich als Teil einer Natur,
die ihn begeistert durch des Lebens Spur.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Erntedank-Gebet II

Herr, Gott, wir danken dir für deine Güte,
für dieses Leben, das du täglich gibst,
der Erde Schönheit, ihre Wunder, Blüte
und Frucht, sichtbare Zeichen, wie du liebst.

Uns, die wir schwach, gewähr’ in deiner Gnade
die Kraft, im rechten Sinn dein Werk zu hegen,
damit wir achten hier des Lebens Pfade;
lass’ uns erkennen, wählen wahre Wege!

Stärk’ uns im Glauben, Demut uns begleite,
wo wir auf Erden herrschen und gestalten,
dass nicht die Gier, der Hochmut uns verleite,
hier deine Schöpfung tödlich zu verwalten!

Bewahren, was dein göttlich’ Wort uns hieß,
Mensch und Natur, dies’ irdisch’ Paradies.

© Ingrid Herta Drewing

Erkenntnis

Von Fernweh trunken in den Jugendjahren,
zog’s mich hinaus in eine fremde Welt.
Ich glaubte, nur so könnte ich erfahren,
erkennen meinen Weg im Wandelbaren,
was mich im Leben wach und wissend hält.

Es wuchs die Demut wohl; ich durfte schauen,
wie Gottes Schöpfung ist in Vielfalt schön
und lernte, ein Gesicht zu lesen, trauen
nicht jener Scheinwelt, wo die eitlen Pfauen
so selbstverliebt in Spiegeln sich besehn.

Doch weiß ich heute wohl, nicht nur die Ferne
ermöglicht der Erkenntnis klaren Blick.
Im Kleinen auch wirkt Zauberglanz der Sterne;
er ist so nah und weist den Pfad dir gerne
zu jenem lichten, uns geschenkten Glück.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Quo vadis?

Wir sind doch noch Schamanen,
beschwören Tier und Beute,
tanzen für Land und Leute,
wie einstmals unsre Ahnen.

Wir sind noch immer Blinde
im Hirn und auch im Herz,
verfallen dem Kommerz
und Marketing-Gebinde.

Noch immer Brot und Spiele,
Marktschreier im Gewühle,
und alles lacht.

Ob wir den Weg noch sehen,
ob wir den Weg dann gehen
aus dieser Nacht?

© Ingrid Herta Drewing,2008

Gebet zum Jahreswechsel

Herr, führe uns auf deinen Pfaden,
zeig uns den Weg zu deinem Licht,
nimm unsre Schuld in deiner Gnade
und schenk uns Mut und Zuversicht!

Lass deine Kinder hier nicht wanken
in schwachem Sinn und Übermut,
erleuchte Herz uns und Gedanken,
bewege, wo die Kraft uns ruht!

Gib, dass wir menschlich sind, in Güte
dem Nächsten helfen mit Geduld,
Geschöpfe schützen, jede Blüte
sei uns ein Zeichen deiner Huld!

Damit wir diese schöne Erde,
die du uns liebend anvertraut,
auch pflegen und bewahren werden
in deinem Licht, das wir erschaut.

© Ingrid Herta Drewing

Erntedank-Gebet II

Herr, Gott, wir danken dir für deine Güte,
für dieses Leben, das du täglich gibst,
der Erde Schönheit, ihre Wunder, Blüte
und Frucht, sichtbare Zeichen, wie du liebst.

Uns, die wir schwach, gewähr’ in deiner Gnade
die Kraft, im rechten Sinn dein Werk zu hegen,
damit wir achten hier des Lebens Pfade;
lass’ uns erkennen, wählen wahre Wege!

Stärk’ uns im Glauben, Demut uns begleite,
wo wir auf Erden herrschen und gestalten,
dass nicht die Gier, der Hochmut uns verleite,
hier deine Schöpfung tödlich zu verwalten!

Bewahren, was dein göttlich’ Wort uns hieß,
Mensch und Natur, dies’ irdisch’ Paradies.

© Ingrid Herta Drewing

Macht

M acht lässt sehr gerne vergessen
A nstand, Sorgfalt und Pflicht
C haotisch, oft auch vermessen,
H ält sie nicht viel von Verzicht,
T äuscht vor den wahren Bericht.

© Ingrid Herta Drewing