Gewissheit des Glaubens

Sonne, Meer, Lanzaroteo

Wenn sich die Stille wie ein Seidenschal
zur Nacht um meine müden Schultern legt,
und wohlig Wärme mein Ermatten hegt,
dann frag ich mich, ob wohl zum letzten Mal
das Leben auch solch Abschied nehmen pflegt.

Wünsch mir, es möge sein ein sanftes Gleiten,
das zärtlich führt zu einem Ende hin,
vielleicht sogar in einen Neubeginn,
wo jenseits alles Irdischen der Zeiten
und Räume mich erwartet wahrer Sinn.

Die Augen schließend, fühle ich die Ruh
und lasse sanft des Tages Lied verklingen
dem Raunen meiner Seele hör ich zu,
die glaubend mich erinnert, sagt:“ Auch du
bist ein Kind Gottes, zu ihm wirst du dringen!“

© Gedicht: Ingrid Herta Drewing,2017
Foto : Ingmar Drewing

Silvesterwunsch

Wie sich das Herbstblatt löst vom Baume,
so fällt das Jahr in seine Zeit,
die wir in unsrem Erdentraume
erfasst als Los im Sonnenraume
und sind zum Neubeginn bereit.

Ein neues Jahr weckt neues Hoffen,
Erwartung,dass es gut verlauf‘,
dass sich Probleme lösen auf,
die schmerzvoll uns zuvor betroffen;
Silvesterwünsche gibt ’s zuhauf.

Und vieles, was wir selbst gestalten,
soll besser werden, sagt man sich
und macht deshalb nun reinen Tisch.
Doch vor Unwägbarem, Gewalten,
davor schütz’ Gott auch dich und mich!

© Ingrid Herta Drewing

Zu Allerheiligen und Allerseelen

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Und nichts ist von Dauer, was wir erkiesen,
alles nimmt hin ohne Mitleid die Zeit,
die Wasser, die tosend zum Meere fließen,
die Pflanzen, die blühend und welkend sprießen.
Uns steht hier vieles nur sehr kurz bereit.

Sogar die Sterne, die himmlisch erglänzen,
sterben von Anbeginn in ihrem Licht.
tragen es dennoch so weit und kredenzen,
weiten uns Menschen die irdischen Grenzen,
ein Himmel voll Hoffnung und Zuversicht.

Zuversicht wächst in vertrauendem Glauben,
dass gütig uns, wenn das Leben einst fällt,
der Herrgott in seiner Gnade erlaube,
die Seinen zu sein, wenn, fern allem Staube,
geborgen in seiner Hand er uns hält.

© Ingrid Herta Drewing