Unwetter im Mai

Hochsommerschwüle schon im Mai,
Gewitterstürme, Regen
in Massen, wie’s nie üblich sei,
macht Flüsse aus den Wegen.

Es spült das Wasser braunen Schlamm
ins Dorf, da auf den Feldern
der Maisanbau nicht wirkt als Damm,
kein Schutz, es fehlen Wälder.

Dem Klimawandel muss man jetzt
in Zukunft Rechnung tragen,
Hochwasserschutz im Flächennetz
sollt‘ man sich nicht versagen!

Damit man rette Hof und Haus,
erst recht das eigne Leben,
die Eigensucht da schalte aus,
gemeinsam gilt ’s zu streben!

© Ingrid Herta Drewing

Zu heißer April

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Des Apfelbaumes zarte Blüten,
die für die milde Zeit erwacht‘
und in des Frühlings sanft‘ Behüten
erstrahlen wollten hell in Pracht,
sie hat Frühsommers Sonnenglut
am Mittag doch zu heiß bedrängt,
sodass sie welk und nicht mehr gut
am Zweige hängen, wie versengt.

Wird dieses Bäumchen Früchte tragen,
dem kurz Erblühen nur beschert?
Wird Lenz in Zukunft auch versagen,
weil Klima Dauer ihm verwehrt?
Es spielt das Wetter ins Extreme,
kaum Übergänge gibt es her
und schafft uns Trockenheitsprobleme,
Waldbrandgefahr wächst auch jetzt sehr.

Du fragst dich, doch nährst stilles Hoffen,
dass sich Bedenken nicht erfüllen,
die Jahreszeiten klar und offen
in ihrem Wechsel sich enthüllen,
der Pflanzen Wachsen, Blühen, Reifen
gedeihen mögen hier im Land,
auf dass im Herbst wir Früchte greifen,
nicht darben gar mit leerer Hand!

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Hochwasser

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Reißend strömt der Fluss, es haben
hohe Wasser über Nacht
ihn gefüllt mit manchen Gaben,
Stämme, Schlamm als fremde Fracht.

Kaum die Dämme ihn noch halten,
kraftvoll dringt die wilde Flut
aus dem Bett, wohin im Walten
man ihn zwang in Siedlungs-Wut.

Man durchstach Mäander-Schleifen
und verkürzte seinen Lauf,
Fortschritt schien dies, nun begreifen
wir, der Plan geht so nicht auf.

Sehen im Renaturieren
für ihn Auenwälder vor,
doch noch fehlt ein Reüssieren,
wenn die Fluten vor dem Tor.

Denn des Klimawandels Zeichen
konnten reich an Regenzeit
nun auch unser Land erreichen,
Unwetter hier weit und breit.

Mensch, sei klug bei deinen Kämpfen
gegen Unbill der Natur.
Sie wird deinen Hochmut dämpfen,
wo du sie missachtest stur!

© Text:Ingrid Herta Drewing,2018,
Foto : Pixabay

Katastrophenjahr

Die Katastrophen nehmen gar kein Ende.
Mal herrschen Hitze, Dürre, Trockenheit,
und andernorts fällt Regen all die Zeit,
der dort, wo unaufhörlich lodern Brände
nun leider nicht zum Löschen steht bereit.

Es wüten Wirbelstürme und Orkane,
verwüsten, fluten Inseln, Stadt und Land;
die bösen Wetter nehmen überhand.
Der Klimaforscher klares, frühes Mahnen
ward ignoriert und ist uns doch bekannt.

Die Meere, die sich nun zu stark erwärmen,
vertreiben nicht nur mancher Fische Art,
( die Nordsee scheucht den Kabeljau à parte),
Taifune, Hurricans in Wirbeln schwärmen
und rasen auf die Küsten zu mit Fahrt.

Sie treiben hoch mit Kraft des Meeres Wellen,
und krachend stürzt an Land des Wassers Flut.
Der Sturm, entfesselt, tötet Menschen, wirft ihr Gut
weit in die Lüfte, und Hochwassers Schnellen,
sie reißen alles mit in wilder Wut.

Man könnte meinen, dass ein ernstes Mahnen
zu lesen sei als Antwort der Natur
an alle, die hier auf der falschen Spur
und hissen egoistisch Wirtschafts-Fahnen,
den Klimawandel nennen Märchen nur.

© Ingrid Herta Drewing

Wetterkapriolen

Gewitterwolken_o

Jetzt ist der Morgen doch schon fühlbar kühl.
Die Jacke wärmt dich, ahnst des Herbsts Signale.
Jedoch, bald wird es wieder heiß und schwül,
und du darfst dich im Freibad sonnig aalen.

Des Wetters rasche Wechsel, Kapriolen,
seit ein paar Jahren stellen sie sich ein,
und Klimawandel mahnt uns unverhohlen,
dass wir nun endlich sollten sorgsam sein.

Vermeiden, dass die Erderwärmung steigt,
der Gletscher Schmelzen deutlich reduzieren,
dass Sommer nicht zu Sturmgewittern neigt,
die Elend und Zerstörung mit sich führen.

Besonnen handeln, nicht nur sich bequemen
und, was uns allen schadet, hinzunehmen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Wasserstand

Version 2

Es sind die Seen, Ströme, Bäche, Flüsse
des Lebens Wasseradern; den Verlauf,
ob mäandrierend, stürzend tief in Güssen,
den nehmen Menschen, meist als Wollen,Müssen,
wenn sie dort siedeln, damit dann in Kauf.

Euphrat und Tigris, auch die Niloase,
sie luden früh zum Sesshaft-Werden ein,
weil sie der Erde Fruchtbarkeit bescherten.
Und,wo die Siedler neues Land begehrten,
da hatten Wasserstellen auch zu sein.

Die Flüsse wurden bald zu Wasserstraßen.
Wo unwegsam Gelände sich befand,
gelangten Menschen, die in Booten saßen,
sich tüchtig mit der Strömung Kräfte maßen,
flussabwärts-aufwärts weit hinein ins Land.

Heut glaubt der Mensch, es sei ihm wohl gelungen,
weil Lauf begradigt, Böschung betoniert,
durch Dämme habe er den Fluss bezwungen,
was er sich seit Jahrhunderten bedungen,
dass ihn Gewalt des Wassers nicht brüskiert.

Doch wird er jetzt bereits seit vielen Jahren
durch Unwetter des Besseren belehrt,
wenn Hochwasser sich überflutend scharen,
wo sonst nur kleine Bäche, Flüsschen waren,
sogar der Strom sein altes Bett begehrt.

Und andernorts lässt Regen auf sich warten,
durch Hitze, Trockenheit der Boden reißt.
Die Wüste wächst, Oase, einst ein Garten,
ein Hort für vieler Pflanzen, Tiere Arten,
verkümmert, weil den Fluss kein Wasser speist.

Wie’s scheint, bestraft Natur den falschen Handel
des Menschen, der zu oft nur beutet aus,
sich kaum hier scheren mag um Klimawandel,
auch die Mandorla schmäht, nur kennt die Mandel,
die ihm beschert der Baum vor eignem Haus.

Doch Wasser ist auf Erden Lebens Quelle,
die es erblühen, reifen lässt und wiegt.
Drum zieht es Tier und Mensch an seine Schwelle;
sein Nass verheißt ihm grünen Wachstums Stelle.
Zur Wüste wird die Welt, wo es versiegt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Wetterextreme

Für manche wäre Regen Segen,
ein wahres Labsal für ihr Land,
wo Hitze, Trockenheit zugegen
und Wälder stehen heiß im Brand.

Wir hoffen aber, Regen nehme
für eine Weile seinen Hut,
denn hier, im anderen Extreme,
ertrinkt das Land in Wassers Flut.

In rechtem Maß will’s schön anmuten,
ob Wasser oder Sonnenschein.
Wie man so sagt: „ zu viel des Guten“,
das kann wohl kaum ersprießlich sein.

Da liegt der Finger in der Wunde,
weil maßlos sich der Mensch verhält.
Uns zeigt Natur, dass Klimakunde
mit den Prognosen Recht behält.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Albtraum

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Kein Seehund wird der Eisbärjagd erliegen.
Nur virtuell gibt’s Gletscher noch zu seh’n.
Wo große Ströme flossen vor’m Versiegen,
sind Trockentäler, Landschaften vergeh’n.

Sehr wenig Siedlungsraum ist noch geblieben,
die Eiszeit hüllt bald ganz den Norden ein.
So wachsen Wüsten weit ins Land hinein,
auch weil im Süden kaum noch Regen fällt.

Die Menschheit dezimiert, in Reservaten,
die sich die Super-Reichen flugs erstellt‘,
nun Wissenschaftler Biotope warten,
hermetisch abgeschirmt vom Rest der Welt.

Ein Albtraum war’s, wohl hat die Angst geirrt.
Ich hoffe, dass dies niemals hier so wird!

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Klimawandel

Der Nachtigallen Lied verklungen,
wo Blüte war, reift nun die Frucht.
Dort, wo nur Amseln hell gesungen,
sind Mauersegler eingedrungen,
Insekten jagend in die Flucht.

Früh ward verdrängt des Frühlings Milde,
denn Sonne brennt vom Firmament.
Von lindem Grün im Maienbilde
haben die Bäume im Gefilde
sich Anfang Juni schon getrennt.

Was sonst Augusts Hochsommertage
so heiß und trocken hielten vor,
stellt uns schon jetzt die bange Frage
wie man des Waldbrands böser Plage
nachhaltig wehre vor dem Tor.

Wir müssen nun wohl Zeugen werden,
erfahren Klimaänderung,
weil, dümmer als der Schafe Herden,
wir unsren Lebensraum auf Erden
zerstören ohne Besserung.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Hasenpanier

Klein Hase nah dem Rapsfeld saß
und starrte vor sich hin
ins helle Feld, und seiner Nas‘
erschien dies nur als falscher Fraß
mit wenig Lustgewinn.

All überall war überm Land
die gelb‘ Sucht ausgebrochen.
Wo man sonst Kohl und Möhren fand,
wuchs nur noch dieser grelle Tand.
Von Flucht ward da gesprochen.

Versammelt saßen sie am Rain
zur Nacht,die alten Hasen,
und fragten sich, wie das könnt‘ sein,
dass nun die Menschen,so gemein,
die Hasen ganz vergaßen.

Der Mensch, der sei wohl recht verwirrt.
Die Monokultur-Felder
dies zeigten, dass er falscher Wirt;
im Fortschrittswahn sich hab‘ verirrt,
vernichte auch die Wälder.

Die Luft er außerdem verpeste,
nicht nur auf Autobahnen,
denn Stickoxide, üble Reste,
und CO2 verseuchten Feste
des Klimas, Wandel reiße Fahnen.

Man müsse hier auf’s Schlimmste hoffen,
dass es dem Menschen gehe schlecht,
denn nur, wenn er sich seh‘ betroffen,
halte er seine Augen offen,
bemerke, was ist gut und recht.

So sagten es die alten Hasen
und zogen fort mit Häsin, Kind,
um anderswo beruhigt zu grasen,
in Feldern,Wiesen, grünem Rasen.
Doch weiß ich nicht, wo man’s noch find’t.

© Ingrid Herta Drewing,2017