Kriegstreiber

Da geifern sie,
Berater, alte Männer,
die Greifer, Falken,
Macht und Krieges geil.

Da zündeln sie,
und Trump schickt Twitter-Renner,
biegt manchen Balken,
lügt sich selbst kein Heil.

Da sollten sie
erweisen sich als Kenner,
doch im Verkalken
zeigen sie ’s derweil.

Nichts bringen sie,
was gut wär, auf den Nenner,
zerstörend walken
sie täglich Zeil um Zeil.

© Ingrid Herta Drewing,2018

Kriegstanz

Wo Chaos herrscht und dunkle Macht,
da tanzt der Schlangenkönig.
Er schürt des Krieges Feuer, lacht,
ob der Zerstörung, die entfacht.
Den Kosmos schätzt er wenig.

Er fördert Terror, Niedertracht,
sein Mammon wächst mit Waffen,
die er verschiebt mit viel Bedacht.
Obwohl sie tödlich ist die Fracht,
zählt für ihn nur das Raffen.

Das Leben nimmt er nur in Acht,
gehört’s zu seinen Kreisen;
dann hält er sorgsam auch die Wacht.
Ansonsten liebt er Todes Tracht,
lässt’s Leben gern entgleisen.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Und sie wissen, was sie tun

Am Tod verdient nicht nur die „Pietät“,
der Friedhofsgärtner, Steinmetz und Bestatter.
Denkt man ans große Geld,ist’s obsolet,
denn Weichensteller sind des Tods Gevatter.

Die Rüstungsindustrie, die Waffenschieber,
die Bombenbauer, nebst der Giftchemie;
sie sind von todeswirksamem Kaliber
und fördern auf der Welt Kriegsidiotie.

Sie füttern Falken, die die Kriege führen
und streichen skrupellos das Blutgeld ein.
Am Massenmorden scheint sie nur zu rühren,
wie ihre Konten wachsen Schein um Schein.

Solang sich dies Gezücht auf Erden hält,
kehrt niemals Friede ein in unsrer Welt!

© Ingrid Herta Drewing,2013

Wehret den Anfängen!

(Zur Bücherverbrennung am 10.Mai 1933)

Ach, was waren sie so fleißig!
Neuzehnhundertdreiunddreißig
hat man hier in diesem Land,
von Studenten inszeniert,
sich vom Menschsein suspendiert
und in Häme kurzerhand
Zehntausend Werke wüst verbrannt.

Glaubten der Kultur zu dienen,
kleine Geister, freche Mienen
hier in diesem deutschen Land.
Suttners Buch” Die Waffen nieder”
war den Kriegstreibern zuwider.
Dass Remarques Einfluss schwand,
auch Kästners, Bücher man verbrannt‘.

Kurt Tucholsky, Mann und Heine,
Marx und Freud, viel Schriften,feine
warf man schnöde hier im Land
vor den Universitäten
in die Flammen; Hass hier säten
Nazi-Jubler;es verband
sie nur Wahn und Unverstand.

Fast prophetisch Heines Worte,
dass man wohl an solchem Orte,
werde in besagtem Land,
wo man Bücher erst verbrenne,
sodann Menschen auch verbrennen.
Und furchtbar zeigt ’s, heut‘ wahr erkannt,
des Holocaustes Todeshand.

Nicht nur im Maien Dreiunddreißig
in Deutschland waren Nazis fleißig!

© Ingrid Herta Drewing,2013