Wolkig

Es zogen drei weiße Wölkchen
am Frühlingshimmel dahin;
da ward dem luftigen Völkchen
recht umweltfreundlich der Sinn.

Sie wollten nach Afrika reisen
und hoch über Sahel und Sand,
sich regnend, segnend erweisen,
besiegen die Dürre im Land.

Ihr Wille war wolkig, weich,
als er an der Alpen Rand
im Aufsteigen kalt sogleich
ein jähes Ende dort fand.

Die Wassertröpfchen, die feinen,
die sie für die Ferne gehegt,
sie wurden als Schneesterne, kleine,
zum Aletschgletscher gelegt.

So geht es mit manchen Träumen,
wenn sie bei Licht nicht durchdacht,
erweisen sie sich als Schäume
des Schlafes in dunkler Nacht.

© Foto u. Text : Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nassauer Dom vor drei Wölkchen

Sahel

Erwartend das Ufer,
den grünen Schimmer
Hoffnung,
fanden sie
das fruchtbare Tal,
des Flüsschens
blaues Geflüster
im Sande
erstickt,
Wüste.

© Ingrid Herta Drewing