Archive for the Category Sommer

 
 

Morgenröte

Als schwebten Engel in der Morgenröte,
ein Wolkenhauch in Sommers Himmelblau!
Es ist, als ob der junge Tag hier böte
den früh Erwachten eine lichte Schau.

Noch liegt die Stadt im Schlaf, fast herrscht hier Stille;
doch bald weckt Sonne alle Schläfer auf.
Die Fenster blinken in der goldnen Fülle,
und Leben nimmt allmählich seinen Lauf.

Ich sitz auf dem Balkon, blick in die Runde,
genieße froh gestimmt den Augenblick,
der mir zum Frühstück in der Morgenstunde
beschert beschaulich dieses kleine Glück.

Es schenkt Natur uns Schönes auch zur Zeit,
wenn wir es sehen, halten uns bereit.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Mittagspause

Hochsommer zelebriert die heißen Stunden;
ermattet magst du nun im Schatten ruh’n.
Was vormals drehte stressend seine Runden,
ist für geraume Zeit dem Blick entschwunden;
du gönnst dir diese Pause nichts zu tun.

Der Ventilator summt sein sanftes Lied,
vertreibt die Hitze, schenkt dir frische Luft.
Im Mittag ruht der Tag, und leise zieht
Beschaulichkeit dir zärtlich ins Gemüt,
und dich umgibt Lavendels herber Duft.

© Ingrid Herta Drewing

Widersprüchlich

Den blauen Himmel,
den Sommer herbei gesehnt.
Sonnig ist er da,
hat uns Hitze mitgebracht.

Nun warte ich auf Regen.
© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Heiße Sommertage

Der Sommer hält mit heißen Händen
den Tag gefangen; Sonnenlicht
schon früh am Morgen gleißend spricht.
Die Sonnenschirme im Gelände
nun zieren auch Balkone dicht.

Der Städte Mauern speichern Hitze;
im Grünen ist man gern zu Haus,
sucht sich die hohen Bäume aus,
um dort im Schatten ruhig zu sitzen
und blickt entspannt ins Land hinaus.

Am See, am Fluss lässt ’s sich gut weilen,
es hilft so manche frische Brise
hier, wo die kühlen Wasser fließen,
der Macht der Hitze zu enteilen,
gelassen Sommer zu genießen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Kurpark

Sommer

Waldrefugium
schenkt mir Schatten und Ruhe,
Balsam der Seele.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Nilgänse in Wiesbaden

Als habe Ra sie zum Appell befohlen,
Nilgänse, da versammelt, aufrecht stehen
und aufmerksam in eine Richtung sehen,
im Mittagsglanz des Sommers, unverhohlen.

Sie, Immigranten aus des Nils Regionen,
Am Warmen Damm längst heimisch schon geworden,
schreckt auch nicht mehr der Winter hier im Norden;
ganzjährig sie an diesem Teiche wohnen.

Hier, wo die warmen Quellen bringen Milde
und selten nur herrscht Frost mit Eis und Schnee,
gehören sie zum wohl vertrauten Bilde
wie Enten, Schwäne dort am Kurhaus-See.

Erobern gleich der Sittichschar die Stadt,
die grüne Zonen dort bevölkert hat.

© Foto u.Text /Ingrid Herta Drewing,

Im Intercity unterwegs

Großstadtbahnhof,
geschäftiges Treiben, Menschengetümmel
Pendlerströme, Reisende, Kofferparade,
Willkommen und Abschied,
Fernweh, Abfahrtssignal

Der ICE fährt dahin.
Im Abteilfenster der Landschaftsfilm:
Sommerbilder,
Vororte, Eigenheime,
Schrebergärten hinter dem Bahndamm,
Gartenzwerge, gepflegte Beete,
ab und zu ein Kirschbaum,
Gartenhäuschen, Hollywoodschaukel,
Plastik-Planschbecken
Kletterrosen an der Pforte,
zwei Räder lehnen am Zaun.
Auf dem Gartenweg ein Mann mit Dackel.

Der Zug rauscht vorbei.
Buchenhaine, Birkenwälder,
ausgedehnte, grüne Weiden,
grasende, gefleckte Kühe.
Ein kleines Flüsschen,
auf der Brücke winkende Kinder.

Blühende Ginsterbüsche huschen ins Bild.
Heuballen, drapiert auf abgemähten Wiesen,
und immer wieder flimmern vor dem Auge
knallgelbe Rapsfelder, fast endlos erscheinend,
riesige Teppiche über die Landschaft geworfen.
Endlich rote Dächer, Labsal des Blickes!

Manche Orte
laden ein zum Verweilen.
ein kleiner Bahnhof, verwaist;
noch trägt er, fast trotzig,
den Namen seiner Station.
in ausgeblichener Schrift.
Der Zug rast vorüber,
und die Gräser
zwischen den Steinen
erzittern im Fahrtwind.

Keine Zeit für das Kleine,
den erbaulichen Augenblick.
So viele Stationen!
So wenig Halt!

© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto: Pixabay

Hummelmusik

Die Hummel spielt heut’ virtuos
der Blütenharfe Lied.
Schwirrt sie vom Blütenstiele los,
bebt dieser, wie man sieht.

So bringt sie den Lavendelbusch
nun flugs in zartes Schwingen,
wie sie von Blüt’ zu Blüte huscht;
die Elfen hören ’s klingen.

Und überall darf sie dabei
vom süßen Nektar nippen.
Flugsicher kann sie, schwindelfrei,
hier in den Lüften wippen.

Still schaue ich ihr Spiel hier an,
sie pflegt es täglich wieder,
und habe meine Freude dran,
hör’ Sommers süße Lieder.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Atempause

So lass ich mir den Sommertag gefallen,
ein himmlisch Blau, hell, klar und unverstellt.
Vergesse aller Ängste, Sorgen Lallen,
was sonst zur Zeit uns will ins Leben wallen,
erfreu‘ mich nun am Schönen dieser Welt.

Es braucht die Seele eine Atempause,
kein böses Bild nun dringe in sie ein!
Drum seien mir in meiner kleinen Klause
Natur und Friede ein geborgenes Zuhause,
ein Blumenhort, erfüllt von Sonnenschein!

© Ingrid Herta Drewing

Sommerabend

Die Mauersegler drehen letzte Runden,
und tief im Abendrot die Sonne träumt.
Allmählich hat sich Ruhe eingefunden;
der Amsel Abendlied den Ausklang säumt.

Beschaulich darfst du nun den Tag beschließen,
verweilst bei Windlicht noch auf dem Balkon,
genießt der Blumen Düfte, die dort sprießen,
den Blütenhauch, auch wohl verdienter Lohn.

Erfreust dich an dem Bild der schönen Rosen,
jetzt, da die Hitze mit der Sonne geht,
und spürst beglückt des Sommerabends Kosen,
die frische Luft, die aus dem Walde weht.

Zufrieden fühlst du dieses Innehalten,
bevor die Nacht sich dunkel wird entfalten.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing