Archive for the Category Vögel

 
 

Spatzen

Es wohnen Spatzen unterm Dach
und fliegen ein und aus.
Sie tschilpen munter, hell; und wach
werd ich von ihrem Morgen-Krach,
schau fröhlich aus dem Haus.

Im schmalen Spalt bei der Markise
dort haben sie ein neues Nest.
Als hätten sie ’s gewusst, man ließe
sie unbeschadet, keine Krise
würd‘ trüben da ihr Sommer-Fest.

Dem Sperling als geschützter Art
droht hier wohl kaum Gefahr.
Auch keine Katze steht am Start,
die sich erweist als Jäger smart.
Den Vögeln geht es wunderbar.

© Text : Ingrid Herta Drewing
Spatzen-Foto: Pixabay

Vögel im Park

Am Warmen Damm ergrünt der Mai
und lässt die Vögel singen.
Doch ist manch’ Misston auch dabei,
der nicht so recht will klingen.

Vom Wipfel hoch in den Platanen
tönt fortwährend Gekrächze.
Die Krähenküken lauthals mahnen
und hungrig fordern, ächzen.

Gar emsig ist der Eltern Mühe,
die Pflicht gut zu erfüllen
Sie fliegen los in aller Frühe,
die Zeternden zu stillen.

Und auch der grüne Papagei
schwirrt keckernd in den Bäumen.
Sein heller Laut, Stakkato-Schrei,
ist kaum hier zu versäumen.

Im Teich schwimmt Mutter Ente schon
mit ihren Küken, leise.
Die Nilgans warnt im Schnatter-Ton
die Jungen vor der Reise.

Inmitten einer Taubenschar
die Gänschen, ganz verwegen
auf Futtersuche; droht Gefahr,
will sie die Henne hegen.

Am Abend kehrt dann Ruhe ein,
und traumhaft hörst du’s klingen.
Nun darf die Amsel wunderfein
ihr schönes Solo singen.

© Fotos u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Am Warmen Damm

Frühlingsboten

Dort im winterkühlen Garten
seh’ ich vor dem stillen Haus,
weiß wie hin getupfte Fleckchen,
leuchtend blühen schöne, zarte,
grün umrandete Schneeglöckchen,
rufend sanft den Frühling aus.

Auch die Amsel, die jetzt wieder,
von der milden Luft verführt,
hier geschäftig fliegt und springt,
übt süß flötend ihre Lieder,
baut ihr Nest, so recht beschwingt,
lugt, ob sich ein Würmchen rührt.

Und allmählich werden munter
farbenfrohe Krokusgrüppchen,
blicken schon ins Himmelblaue;
hell die Sonne lächelt runter.
Und ich steh’ verträumt, erschaue
diesen Blütenflor, den hübschen.

© Fotos u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Am Warmen Damm

Einsame Krähe
auf der Suche nach Futter
im vereisten Gras.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing, 12.02.21

Wiesbaden, Am Warmen Damm

Im Nerotal nach Dauerregen

Randvoll der Schwarzbach,
der munter dahin gluckert
und den Teich durchfließt.

Keine Eishaut mehr,
und die Stockenten gründeln.
Im Gras Nilgänse.

In Synkopen tropft’s
von den Zweigen der Bäume,
nässt mir meinen Weg.

Doch die klare Luft
darf ich maskenfrei atmen.
Hier einsam im Park.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Winter-Impressionen

Es deckt der Schnee die Felder, Wiesen,
bestäubt der Häuser Dächer fein.
In Gärten, wo bald Veilchen sprießen,
lädt er in Weiß zum Träumen ein.

Hier treffen sich am Vogelhäuschen
die Finken und der Meisen Schar.
Durch Futtergnade-Hungerpäuschen
wird Wintersorge dort nicht wahr.

Du stehst am Fenster, siehst, wie munter
die kleinen Sänger sich gebärden,
und freust dich an dem kleinen Wunder,
hoffst, dass wir frei bald von Beschwerden.

Es möge doch Corona enden
und damit auch der Lockdown-Frust.
Es sollte sich das Blatt wohl wenden
dass Freude herrsche, Lebenslust.

©  Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Ringeltaube

Geschäftig sind die Amseln, Finken, Schwalben;
sie fliegen, schwirren hier in schnellem Flug,
nur eine Ringeltaube allenthalben
thront hoch dort auf dem Dach, ist sich genug.

Wie einst Diogenes stört sie sich nicht
an dem Gewusel, das die andern treiben,
genießt der Sonne warmes Morgenlicht
und mag, gemütlich ruhend, sitzen bleiben.

Nur ab und zu ein Gurren, guttural,
schickt sie als Botschaft rhythmisch aus.
Die Antwort folgt von fern, von Mal zu Mal.
Es grüßt die Taube auf der Nachbarn Haus.

Wie Wächter wirken sie, man mag vertrauen,
dass sie besonnen nach Gefahren schauen.

© Foto u. Text:Ingrid Herta Drewing

Nilgänse in Wiesbaden

Als habe Ra sie zum Appell befohlen,
Nilgänse, da versammelt, aufrecht stehen
und aufmerksam in eine Richtung sehen,
im Mittagsglanz des Sommers, unverhohlen.

Sie, Immigranten aus des Nils Regionen,
Am Warmen Damm längst heimisch schon geworden,
schreckt auch nicht mehr der Winter hier im Norden;
ganzjährig sie an diesem Teiche wohnen.

Hier, wo die warmen Quellen bringen Milde
und selten nur herrscht Frost mit Eis und Schnee,
gehören sie zum wohl vertrauten Bilde
wie Enten, Schwäne dort am Kurhaus-See.

Erobern gleich der Sittichschar die Stadt,
die grüne Zonen dort bevölkert hat.

© Foto u.Text /Ingrid Herta Drewing,

Sommermorgen

Kleiner Amselhahn,
dein wunderschöner Gesang
verzaubert den Tag.

Novembermorgen im Kurpark

Der Tag erwacht im Nieselregen,
nun da der Nebel sich gelegt.
Die Blätter auf den nassen Wegen
sind rutschig, der Laubbläser Fegen
hat sie nur kurz zur Seit‘ bewegt.

Die Bäume, wild vom Wind geschoren,
nun stehen kahl in der Allee,
so schwarz befrackt im Nass verloren,
als habe man sie auserkoren
zum Krähen-Stammplatz in der Höh‘.

Der Park liegt schweigend, deine Schritte
hört man auf Herbstes Teppich nicht.
Gut eingemummt in Mantels Mitte,
vergisst du stummer Sehnsucht Bitte,
dies Hoffen auf der Sonne Licht.

Doch plötzlich bricht in diese Stille
der grünen Papageien Ruf.
Ein ungebändigt‘ starker Wille
erinnert an des Lebens Fülle,
das Frühlings, Sommers Träume schuf.

© Foto u. Text /Ingrid Herta Drewing,2019

Halsbandsittiche im Kurpark/ Wiesbaden