Klarer Herbstmorgen

Solch einen Morgen lob ich mir!
Blauhimmel, hell der Sonne Strahlen,
und Maler Herbst ist fleißig hier,
zeigt seine Farbkunst im Revier,
beginnt die Blätter zu bemalen.

Als flösse alles Himmelslicht
jetzt in die Landschaft, Büsche, Bäume,
damit zum Abschied ihr Gesicht
in abertausend Farben spricht,
Natur nun paradiesisch träume.

So kündet Ende an Beginn.
Und mögen Winter, Nebelzeiten
ihr Bild auch grau bald stellen hin,
wird doch des Lebens Frühlingssinn
uns hoffnungsfroh und heiter leiten.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Kurpark

Herbstlich

Heut zeigt der Herbst ein grau Gesicht,
lässt uns am Morgen Kälte spüren:
Noch ist September, ihn stört’s nicht,
zu postulieren Sonn-Verzicht,
nimmt Alpen winterlich in Pflicht,
den Schneefall reichlich zu erküren.

Für uns im Tal schickt er den Regen,
in Bach und Fluss das Wasser steigt.
Nach Sommers Trockenheit, ein Segen,
um Felder, Wälder noch zu hegen,
wenn auch zum Teil auf falschen Wegen
er oft zu Übertreibung neigt.

Ich warte auf sein farbig Malen,
wenn er den Büschen, Bäumen schenkt
der goldnen Kleider leuchtend Strahlen,
bevor November sie zu kahlen
Gestalten in des Nebels fahlen
feuchtkalten Tag ins Abseits drängt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Im Wind

Himmlische Tänze
an der Schnur, Wind getrieben,
Herbstes Drachenspiel.

© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto: Pixabay

Herbstglück

Mein Rosenstock erwacht in neuer Blüte,
als ob statt Herbstbeginn nun Frühling wär‘.
Er schenkt dies Leuchten, Düfte süßer Güte
auf dem Balkon im hellen Lichte her.

Jetzt, da schon viele Vögel südwärts zogen
und Nebel morgens grau das Tal erfüllt,
folgt Flora strebend noch dem Sonnenbogen,
der hier den Wunsch nach Wärme mittags stillt.

Es ist, als schenke Herbst ein neues Leben,
das Laub in Büschen, Bäumen golden glüht;
da darf mein Blick sich freudig hier verweben,
von Farben trunken klingt dies Abschiedslied.

Des Phönix Sang folgt feurig die Natur;
wir ahnen schon im Welken Frühlings Spur.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Herbstwald

Schwingende Saiten,
der Bäume Farbgesänge,
Poesie, wortlos.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Herbstbeginn

Nun schließt der Sommer bald die hellen Augen
und bettet sich für lange Zeit zur Ruh’.
Der junge Herbst will als Ersatz uns taugen,
beeilt sich und läuft lachend auf uns zu.

Er ist bekannt als lustiger Geselle.
Den Kindern trägt er Drachen in den Wind.
Auch in den Gärten ist er gern zur Stelle,
küsst Astern wach, macht Früchte reif geschwind.

Lässt Sonnenlicht noch pralle Trauben herzen,
damit sie Süße bringen in den Wein;
ist heiter, aufgelegt zu flotten Scherzen,
ruft schalkhaft: “Fangt die Hüte wieder ein!“

In frischer Luft und hehr im Golde strahlend
zeigt er uns üppig seiner Blätter Pracht,
bevor er sie, mit roten Tönen malend,
zum Flammenkleid der Wirbelwinde macht.

Lasst gönnen uns dem Sommer diese Pause,
begrüßen wir die nächste Jahreszeit!
Wer froh nach vorn schaut, fühlt sich wohl zu Hause,
wenn auch einmal ein wildes Wetter graut.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Nerotal

Herbstlich

Nun, da die Nebel noch das Tal verhüllen,
die Landschaft schläfrig in den Morgen blickt,
vergeht der Sommer, Herbst mag wohl erfüllen
die Ernteträume, Farbensehnsucht stillen,
wenn er des Mittags hell zur Sonne blickt.

So lässt er farbenfroh sein Banner wehen,
der Bäume Laubgesicht zeigt golden, rot
in Garten, Park und Wald, das schöne Lehen,
womit Natur ihr Reich mag hier versehen,
dies Leben, das im Kreislauf sanft verloht.

Auch du im Spiel der Zeit wirst neu dich kleiden,
was so gefällig war in Sommer Glut,
im Schrank nun ruht; willst du Erkältung meiden,
musst du für Warmes dich jetzt doch entscheiden,
und Pulli, Jacke, Mantel richten’s gut.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Spätsommer

Der Himmel blau, der Morgen kühl,
und Herbst steht vor den Toren.
Vorbei die Zeit, da es so schwül;
Jedoch des Sommers Wohlgefühl
ging uns noch nicht verloren.

Da blüht und duftet es im Garten,
wo in den Rosenhecken
vereinzelt Hagebutten warten,
hier rot den Feuertanz zu starten
in ihren Blattverstecken.

Noch schlafen fest im Stachelbett
die braunen Esskastanien;
kein Sturm sie wachgerüttelt hätt’.
Und auf Frau Sommers Fensterbrett,
da leuchten hell Geranien.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Vier Jahreszeiten

Das Sonnengold, die Lämmer auf der Weide,
des Frühlings Lächeln, heller Blüten Glanz,
der Lüfte Fächeln, mild, so zart wie Seide!
Hier ruft das junge Leben auf zum Tanz.

Es wächst die Frucht, die goldnen Felder wogen,
weithin beschirmt von himmlisch hellem Blau.
Der Sommer, üppig, grün, uns warm gewogen,
zeigt sich auch manchmal mit Gewitterschau.

Der wilde Herbst in seinem Flammenkleid,
er färbt die Wälder, lässt die Winde brausen,
schenkt dennoch letzter Ernte Segenszeit,
bevor im Nebel kahle Bäume hausen.

Und dann fällt Schnee, nachdem des Raureifs Biss
die Wintertage morgens kalt begonnen;
in weißer Stille ruht das Land, gewiss,
dass nun wird neue Lebenskraft gewonnen.

© Fotos u.Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal

Nebliger Morgen

Zart hebt jetzt der Morgen die müden Lider,
verschleiert im Nebel die Landschaft liegt,
als singe der Herbst ihr hier Schlummerlieder,
dieweil er sie sanft in Träumen noch wiegt.
Es fehlen die Farben, der Blätter Glänzen,
nur Krähen thronen im kahlen Geäst.

Ermattet welkt nun nach stürmischen Tänzen
Stamm säumend das Laub, beendet das Fest.
So kühl und feucht mag der Morgen mir sagen:
„Auch du sei zum Innehalten gewillt!“
Ich grüße den Tag, und mit Wohlbehagen
mich Wärme in meinem Zuhause erfüllt.

Da stört mich das Grau nicht, des Nebels Bild;
das Teelicht,es leuchtet im Stövchen so mild.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing