Der Frühling ist da

Sieh der Forsythien Sonnenglanz!
Vorbei das lange Warten
in Winters dunklem Mummenschanz
und Nebels grauem Schleiertanz.
Froh darf der Frühling starten!

Da reihen Apfel-Mandelbaum
sich ein; ein Meer von Blüten
schenkt nun in zarter Güte
den Bienen gelben Pollenflaum
und ihren Honigwaben-Traum
in blühendem Behüten.

Auch Schmetterlinge, die für sich,
aus dem Kokon entwunden,
die Schöngestalt gefunden,
anmutig tanzen hier im Licht,
das sonnenwarm von Hoffnung spricht
und klar erfüllt die Stunden.

Der Sperling tschilpt, die Amsel singt.
Des Frühlings Liebeslieder
erklingen süß dir wieder.
Und in der Luft ein Zauber schwingt;
sein Duft in Nase, Seele dringt
und stärkt auch dein Gefieder.

© Ingrid Herta Drewing,

Zögerlicher Frühlingsanfang

In grauem Mantel tritt der Frühling an,
als gelte es den Winter zu hofieren,
der regennass, mit wolkigem Gespann,
uns ohne weiße Weste wollt‘ brüskieren.

Zwar hatte Lenz schon lächelnd vorgefühlt,
Schneeglöckchen, Primeln, Krokus sprießen lassen.
Doch zeigte er sich heute unterkühlt;
Palmsonntag-Jubel fern in trüben Gassen.

Hier wirkt auch noch des Frühlings Lust gering,
obwohl das Leuchten der Forsythien-Hecken
am Morgen goldgelb blühend uns empfing,
vermag doch Nord-Wind, Milde zu verstecken.

Ein Weilchen werden wir wohl warten müssen,
bis uns der Lenz beglückt mit zarten Küssen.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Frühlingsmorgen

Dort, Am Warmen Damm,
des Frühlings Blütengrüße,
Szillasterne,blau.

Die Amseln huschen
in die Forsythienhecken
neben der Parkbank.

Kühl ist der Morgen,
doch Nilgansküken am Teich
lernen das Schwimmen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Im Park

In Fülle Szillasterne sprießen,
umsäumen dicht die kahlen Bäume.
Der Maler Lenz hat auf den Wiesen
sie hingetupft als blaue Träume.

Und der Magnolien Knospen schwellen.
Schon mag manch zartes Blüh-Gesicht
vorwitzig sich der Sonne stellen,
lugt aus dem dunklen Pelz ins Licht.

Forsythien in den Frühling strahlen.
Ihr leuchtend Gelb den Tag erhellt,
mag noch für uns ein Lächeln malen,
wenn Wolken grauen, Regen fällt.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Forsythienflüstern

Schon schimmert ’s golden im Forsythienstrauch,
wo erste Blüten sich zum Lichte recken,
und bald wird sattes, gelbes Leuchten auch
die letzten Zweige gänzlich hier bedecken.

Wie kleine Sonnen werden sie erhellen
die Stadt, die sanft im Frühling aufgeblüht.
Sogar an grauen Tagen strahlen sie, bestellen,
dass trüber Wolken-Schmand vorüberzieht.

Und tief geborgen feiern dort im Nest,
die Amselpaare ihre Hochzeit wieder.
Nun stimmen sie uns ein auf’s Frühlingsfest
mit ihren Melodien. Liebeslieder.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlings Erwachen

Und endlich haben Frühlings zarte Hände,
ein sanfter Regen Erde hier berührt;
nun sprießt und wächst es, blühend ohne Ende,
von Sonnenlicht in warmem Gold gekürt.

Als hätte sie den Winter nie gekannt,
der doch noch herrschte eisig hier vor Tagen,
erglänzt im blühenden Perlmuttgewand
nun der Magnolie rosaweißes Wagen.

Im satten Gelb Forsythien hell erstrahlen,
und blaue Teppiche, der Szilla Sterne,
sich in das Wiesengrün des Parkes malen,
wo kleine Gänseblümchen kuscheln gerne.

Die Amsel lässt ihr lieblich Lied erschallen,
verkündend uns des Frühlings Wohlgefallen.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingslicht

Forsythien sonnig in den Gärten strahlen,
als ob wer nur chromgelbe Farbe fand,
gespachelt habe auf Kulissenwand
im Überschwange hier in wildem Malen.

Der Frühling war’s, der nach dem Goldgelb rief,
er lässt die Blüten leuchtend hell erglänzen,
kann‘ da in seiner Leichtigkeit kredenzen,
was säumend all zu lang in Träumen schlief.

Nun klingen, singen seine lichten Lieder
in Busch und Baum, im Park, in Wald und Feld.
Das Leben schwingt sich fröhlich lächelnd wieder
in unsre wintermüde, kleine Welt.

Und schenkt uns Menschen dieses Glauben, Hoffen,
es zeige alles sich lebendig, offen.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingsversprechen

Das leuchtende Gold
der Forsythien,
des Mandelbaumes
rosafarbene Blüten
und der Amsel
süßer Gesang
schenken noch immer
dies’ liebliche
Frühlingsversprechen:
Heil sei die Welt.

Und dennoch,
da lauert schwarz
der Verrat,
das Verbrechen,
das Böse,
dem schnöd’
die Vernichtung
gefällt.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlings-Haiku

Forsythien leuchten,
weit geöffnete Fenster
begrüßen den Lenz.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingsweise

Im grünen Tal singt leise, leise
der Frühling nun sein helles Lied.
Schneeglöckchen, zart klingt ihre Weise,
und Krokusgrüppchen sind erblüht.

Schon flüstern in Forsythienhecken
die ersten sonnengelben Blüten.
Der Amsel Flöten lässt entdecken,
dass sie dort bald wird Nachwuchs hüten.

Du lächelst, freust dich, die Kulisse,
sie zeigt dir, dass die milde Zeit
erwacht ist; alles Ungewisse
trägt strahlend jetzt ein Hoffnungskleid.

© Ingrid Herta Drewing