Septembermorgen

Im Regenkleid zeigt dieser Tag doch nun
recht wenig von des späten Sommers Milde.
Da mag man morgens noch ein Weilchen ruh’n,
bevor des Tagwerks Pflichten sind im Bilde.

Und auch die Tauben, die dort auf dem Dach
so tief verkrochen sind im Grau-Gefieder,
ob die wohl werden durch die Dusche wach?
Sie sitzen stoisch da und wirken bieder.

Jedoch die Pflanzen jetzt schon frisch erglänzen
im Regen, der so lange ausgeblieben.
Bevor der Herbstwind ruft zu wilden Tänzen,
wird noch ein Blätterlied in Grün geschrieben.

Auch uns erschreckt nicht Herbstes trüb‘ Gesicht;
nach Regen strahlt bald wieder Sonnenlicht!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Herbstsignale

Es hat die graue Nebelkatze
am Morgen hier schon vorgefühlt,
betatscht mit ihrer feuchten Tatze
die Landschaft, die noch Sommer spielt.

Doch musste sie der Sonne weichen,
die hell ihr Lied am Mittag singt
und mildert frühen Abschieds Zeichen,
wenn Himmel blaue Bänder schwingt.

Wir kennen wohl des Herbsts Signale;
es zogen jüngst die Schwalben fort.
Der dritten Jahreszeit Spirale
beginnt zu drehen sich vor Ort.

© Ingrid Herta Drewing

September-Impressionen

Es hebt der Tag die Nebellider
und sucht des Himmels klaren Blick.
Der Sonne Antlitz neigt sich nieder,
schaut strahlend auf die Erde wieder.
Ein zartes Lächeln grüßt zurück.

Obwohl des Sommers Feuer schwelen,
zeigt er sich noch im Blumenflor,
vermag mit Düften zu beseelen.
Das süße Heu darf da nicht fehlen
und auch der Rosenblüten Chor.

Als wolle er zum Abschied schenken
der Erde noch ein lieblich’ Bild,
wenn vieler Vögel Scharen lenken
den Flug nach Süden, ein Gedenken
an milde Tage, lichterfüllt.

© Ingrid Herta Drewing

Nach dem Sommerregen

Nun nach dem reichen Regen
hier mögen frisch und grün
die Bäume Blätter hegen
und lind im Sommersegen
die Sonnenblumen blüh’n.

Magnolie muss nicht sagen
dem Sommer-Traum Adieu,
zeigt zartes Grün; auch ragen,
das Immergrün zu tragen,
dort Tannen in die Höh‘.

Die Amsel übt ihr Schweigen,
doch Elstern keckern laut.
Das Krähenvolk mag zeigen,
dass es Spätsommer traut.

Des Baches Wasser rauschen,
von Trockenheit befreit.
Du atmest frei, darfst lauschen,
zur Andacht still bereit.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Hochsommer-Abschied

Ja, es verheißt August ein sonnig‘ Ende,
zeigt einmal noch sein schwüles Sommer-Sein.
Doch Nebelweben, morgens im Gelände,
uns stimmen schon auf Frühherbst, Milde ein.

Nun naht sie, jene Zeit der sanften Träume,
die Farben glänzen lässt in klarem Licht,
wenn „Indian-Summer“ Blätter, Büsche,Bäume
rot-golden färbt und Himmels Blau verspricht.

Da liebst auch du es, dieses Innehalten,
bevor der Herbst-Sturm alles will verwehen,
und in Alleen, schwarz befrackt, Gestalten,
vermummt im Nebel, kahl die Bäume stehen.

Drum lasst uns den September froh begrüßen
und Schönheit, Farben-Vielfalt hier genießen!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Septembermilde

Nun gibt es doch dies‘ Licht, dies‘ himmlisch‘ Blau;
September schenkt uns milde Sommertage,
weist ab die müde Regenwolkenschau
und wehrt auch dichter, grauer Nebelplage.

Da darf das leichte Seidenkleid noch punkten,
bevor es tief sodann im Schrank verschwindet.
Und allen die von kühlen Zeiten unkten,
wird jetzt der Wärme Wohlgefühl verkündet.

Zwar ist’s ein Aufschub nur, denn auf den Wiesen
hält Herbstzeitlose sich schon zart bereit,
auch Astern in den Gärten hier begrüßen
im Sternenkleid die dritte Jahreszeit.

Wir seh’n das Spiel gelassen und genießen
das Glück der hellen Stunden, die verfließen.

© Ingrid Herta Drewing,2014

September-Lächeln

Der Tau glänzt auf den Wiesen
im ersten Sonnenlicht.
Ein himmlisch Blau verspricht
des späten Sommers Grüßen
mit leuchtendem Gesicht.

Zwar blüht die Herbstzeitlose
schon zart im grünen Grund;
auch fallen braun und rund
Kastanien, kleine, große
als frühen Herbstes Fund.

Doch lasst uns heut‘ genießen
den Tag! Dies‘ warme Strahlen
soll tief ins Herz sich malen,
die goldnen Stunden fließen,
bevor die nebelfahlen
verschleiern uns die Sicht!

© Ingrid Herta Drewing,2014

September-Tage

Goldruten grüßen,
und zart in den Wiesen
erwachen die Herbstzeitlosen.
Der Hagebutten rot Gesicht,
dort zwischen Heckenrosen,
verheißt uns Ernte, nicht Verzicht,
mag uns den Tag versüßen.

Die Blätter schweben,
und seidene Weben
erglänzen silbern in Lüften.
Der Sommer nun von Abschied spricht,
doch schenkt er seine Düfte
und in Septembers sanftem Licht
ein mild gestimmtes Leben.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Septemberlied

Ein goldener Septembermorgen
schlägt hell die blauen Augen auf.
Was der August hielt grau verborgen,
verspricht nun sonnig seinen Lauf.

Zwar sendet Herbst schon seine Zeichen,
mischt Gelb ins satte Blätter-Grün,
auch manche Vogelarten weichen;
in Scharen sie nun südwärts ziehn.

Wir schätzen des Septembers Milde,
die Wärme, die den Tag erfüllt,
wenn sanft das Licht hier die Gefilde
in samten weiche Töne hüllt.

So mag der Sommer Abschied nehmen,
uns schenken seinen letzten Glanz,
bevor aus Herbstes Nebelschemen
das Laub erwacht zum Blättertanz.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Herbst-Licht

September, die goldenen Horden,
ein Leuchten in Garten und Wald.
Noch schlafen die Stürme im Norden,
und mittags schenkt Sonne Gestalt.

Da stehen die sonnigen Blumen
hier hell vor dem Hause Spalier,
im Lichte der wärmenden Muhme
dies‘ Lächeln der blühenden Zier.

Das Blattgold, geherzt in den Linden
und Birken,ein seidener Hauch,
sich lösend nach sanftem Entbinden
darf schweben von Bäumen und Strauch.

© Ingrid Herta Drewing,2013